ZDF-Satiresendung "Heute Show" macht sich über stotternden AfD-Politiker lustig - Satiriker reagieren auf Kritik

"Hätte nicht passieren dürfen": "Heute Show" reagiert auf Kritik der AfD
Nach der Kritik an einem Beitrag zur AfD hat das ZDF die Stotter-Passage aus der "heute show" entfernt.
© ZDF/Sascha Baumann
Die ZDF-"Heute Show" hat einen Fauxpas in ihrer Satire-Sendung eingeräumt. In einem Einspieler war ein stotternder AfD-Abgeordneter zu sehen. Für Aufregung sorgte aber, was nicht zu sehen war.

"Ich bin hier neu und bin nicht gewohnt zu reden vor großer Runde", sagte der AfD-Landtagsabgeordnete von Baden-Württemberg, Dieter Amann, während einer Anhörung zum Familiennachzug. "Und ich stottere. Das möchte ich vorausschicken, damit sich niemand wundern möge."

Ausgerechnet diese Szene sorgt nun für Verwunderung - weil sie von den Satirikern der "Heute Show" nicht gezeigt wurde. "Wir fordern von Moderator Oliver #Welke eine öffentliche Entschuldigung in seiner nächsten Sendung!", hieß es prompt von Seiten der AfD via Twitter."Sollte das lustig sein? Wir finden nicht", schreibt das NDR-Medienmagazin "Zapp", das ebenfalls auf den Clip aufmerksam wurde.

ZDF zur AfD-Kritik: "Es war nicht unsere Absicht" 

Was ist passiert? Am vergangenen Freitag hat die "Heute Show" (ZDF) über eine Aussage des AfD-Sachverständigen gescherzt, allerdings ohne seine Einleitung, warum er stottert. In seiner Rede spricht der AfD-Politiker den meisten Flüchtlingen die Fähigkeit zur Integration ab - unter anderem aufgrund einer möglichen Sprachbarriere. Moderator Oliver Welke kommentiert nach dem Clip: "Abso-lo-lo-lut, meine Damen und Herren."

Die "Heute Show" räumt via Twitter nun einen Fauxpas ein. Man habe den Ausschnitt aus dem "Mittagsmagazin" übernommen, wo der Hinweis von Amann ebenfalls gefehlt habe. "So oder so gilt natürlich: Hätte nicht passieren dürfen."Man habe den Ausschnitt aus "inhaltlichen Gründen in die Sendung genommen" und sei "davon ausgegangen, dass es sich um einen der üblichen Versprecher handelt, die durch eine gewisse Nervosität beim Sprechen bedingt sind." Die Sprachbehinderung von Dieter Amann sei für die Satire-Show "nicht erkennbar" gewesen. "Es war nicht unsere Absicht, uns über diese Behinderung lustig zu machen. Hätten wir davon Kenntnis gehabt, hätten wir den Ausschnitt natürlich nicht gesendet."

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Ein unangenehmer Fauxpas, der Wasser auf den Mühlen der AfD sein dürfte: Die rechtspopulistische Partei wettert stoisch und abstrus gegen "GEZ-Zwangsgebühren" und "oft zu einseitige und scheinbar nicht unabhängige Berichterstattung" der Öffentlich-Rechtlichen, AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel will etwa den Kinderkanal (Kika) "sofort vom Netz" nehmen. In einem Facebook-Beitrag echauffiert sich die Partei bereits wortreich über den Vorfall.

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fs

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