Die Pressekonferenz ist eigentlich schon zu Ende, da ergreifen Melika Foroutan und Edin Hasanovic noch einmal das Wort. "Wir wollten noch etwas sagen", bitten sie um Aufmerksamkeit. Eigentlich haben sie sich gerade als neues "Tatort"-Duo in Frankfurt vorgestellt, stecken mitten in den Dreharbeiten zu ihrem ersten Krimi. Doch diese sind von einem Trauerfall überschattet, wie Foroutan nun berichtet.
Vergangene Woche ist der Film- und Theater-Schauspieler Hans Diehl im Alter von 83 Jahren gestorben. Dieser habe drei Tage vor seinem Tod noch mit dem neuen "Tatort"-Team gedreht, hatte eine Episodenrolle inne.
"Tatort"-Team trauert: "Sind unglaublich erschüttert"
"Wir sind unglaublich erschüttert, zum einen, weil er ein unglaublich guter Schauspieler war, und zum anderen, weil wir ihn munter und spielfreudig erlebt haben. Und so ein Mensch ist dann drei Tage später nicht mehr da" erzählt Foroutan. Die Dreharbeiten hätten in Offenbach am Main stattgefunden - und zwar in dem Krankenhaus, in dem Diehl 1940 zur Welt kam. "Wir wollen seiner Familie unser Beileid ausdrücken und daran erinnern, was für ein toller Mensch und Schauspieler er war", so Foroutan.
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Diehls Söhne August und Jakob sind ebenfalls Schauspieler. Der gebürtige Offenbacher Diehl war am Theater und auch im Fernsehen aktiv. Wie die Berliner Schaubühne unter Berufung auf seine Familie vergangene Woche mitteilte, starb er am 4. November in der Hauptstadt. "Die Schaubühne nimmt Abschied von einem großartigen Schauspieler und wunderbaren Kollegen", erklärte der Künstlerische Leiter des Theaters, Thomas Ostermeier. Es sei eine große Freude gewesen, mit ihm gerade in den ersten Jahren der Schaubühne zusammenzuarbeiten. Von 1970 bis 1980 gehörte er dem Ensemble der Schaubühne am Halleschen Ufer in Berlin an und kehrte danach immer wieder als Gast an das Haus, dann am Lehniner Platz, zurück. Diehl wirkte unter anderem auch an Theatern in Frankfurt/Main, Hamburg, Düsseldorf, Wien, München und am Maxim Gorki Theater Berlin.