Molly Bloom kam von Colorado nach Kalifornien, um in Los Angeles ihr Glück zu finden. Als talentierte Pokerspielerin und Event-Organisatorin fand sich die mittlerweile 36-Jährige schnell unter sehr bekannten Spielern wieder: Ben Affleck, Leo DiCaprio, Matt Damon und auch Tobey Maguire seien oftmals Gäste an ihrem Tisch gewesen, erzählte Molly in einem Interview mit dem "People"-Magazin. In geheimen Pokerrunden in den Privatvillen der Superstars von Bel Air und Beverly Hills verzockten die Filmstars - oftmals in einer Nacht - Millionen von Dollars.
Bloom wurde bei diesen Kartenspielen reich. Nach eigenen Angaben verdiente sie in einem Jahr rund vier Millionen Dollar. Stoff genug für ein Buch. Und ihr Werk, "Molly’s Game" hat es in sich. Darin bringt die Autorin viele Details über die Zockergewohnheiten ihrer reichen "Kunden" ans Tageslicht. So sei Affleck niemand, der "wie viele andere Jungs die ganze Nacht durchzockt", so Bloom in "People". Vielmehr sei er einer, der "meist zu einer vernünftigen Zeit den Schlußstrich zog". Er habe nie sehr viel verloren, "Ben hat meistens gewonnen." Am einstigen Spiderman Tobey Maguire dagegen lässt Bloom kaum ein gutes Wort. Er sei jemand, der "von allen das schlechteste Trinkgeld gab". Und auch als Verlierer habe er keine gute Figur gemacht, so die Autorin weiter.
Tobey Maguire sagte "Bell wie ein Seelöwe"
Erschreckend etwa die Anekdote, die sich angeblich in einer dieser Zockernächte in Los Angeles mit Maguire am Tisch abgespielt haben soll. Molly sagt, Maguire habe sie aufgefordert wie "ein Seelöwe zu bellen, der Fisch will", als er ihr einen 1000-Dollar-Chip als Trinkgeld geben wollte. Als Bloom diese Forderung Maguires, wie sie selbst sagt, leise ablehnte, weil sie dachte, dass es sich um einen Witz handelte, forderte Maguire sie angeblich erneut auf, wie ein Seelöwe zu bellen. Sie zitiert Maguire mit den Worten: "Ich mache keine Witze. Was ist los? Bist du jetzt zu reich? Für 1000 Dollar willst du nicht mehr bellen? Wow, du musst jetzt echt reich sein". Die Schikanen hörten aber nicht auf. Er habe den Chip wie einen Fisch über ihren Kopf gehalten und befohlen: "Bell!"
Ab und zu, so Bloom weiter, habe Maguire seinen besten Freund Leonardo DiCaprio mit zu diesen Pokerabenden mitgebracht. Doch DiCaprio sei kein zwanghafter Spieler gewesen. "So war er nicht. Tobey hat ihn nur mitgebracht, weil das andere Milliardäre - sogenannte große Fische - für den Abend an den Tisch gelockt hatte", so Bloom.
Es habe auch positive Erfahrungen mit den Hollywood-Größen gegeben, berichtet Bloom. Mit Matt Damon etwa. "Er war der netteste und natürlichste Typ, den ich jemals getroffen habe", sagt Bloom. Im vergangenen Jahr aber endeten die Poker-Nächte von Molly Bloom abrupt. Sie wurde in New York festgenommen, nachdem das FBI sie des illegalen Glückspiels überführt hatte. Im Mai wurde sie auf ein Jahr Bewährung und 125.000 Dollar Strafe verurteilt.