Dass Stefan Schmidbauer es noch auf den Kandidatenstuhl bei "Wer wird Millionär?" schaffte, hatte er seiner Vorgängerin zu verdanken: Die patzte überraschenderweise schon bei der 4000-Euro-Frage und musste nach Hause gehen.
Für Günther Jauch und die Zuschauer war der 45-jährige Schmidbauer allerdings eine Bereicherung. Schon als er bei der Frage nach seinem Beruf angab, nicht nur Wirtschaftsfachwirt, sondern auch Animateur zu sein, konnte man ahnen, dass es noch lustig werden könnte.
Schmidbauer wählte die Variante mit drei Jokern, er sei der "klassische Typ", somit hatte er die Sicherheitsstufe bei 16.000 Euro. Und genau bei dieser Frage brachte er Jauch aus dem Konzept. Genauer gesagt war es der Telefonjoker.
Günther Jauch: Bei "Wer wird Millionär?" plagte ihn ein Lachanfall
Die Frage hatte es für den Kandidaten nämlich in sich: "Unter welcher Bezeichnung kennt man nicht nur den 'Vogel des Jahres 1988', sondern auch so manchen Bürger Ende der 80er?" Mögliche Antworten warten: A: Mitläufer, B: Abnicker, C: Wendehals oder D: Arschkriecher.
Schmidbauer war schon kurz davor, A einzuloggen, doch Jauch konnte ihn noch zu einem 50:50-Joker überreden. Da er den Vogel Wendehals partout nicht kannte, musste noch ein Telefonjoker aushelfen. Der riet selbstsicher zu Antwort C. Doch als Jauch ihn nach der Begründung fragte, nannte er Gottlieb Wendehals. Die Kunstfigur von Werner Böhm also, die mit dem Song "Polonäse Blankenese" in den 80ern auf Platz 1 der Charts war.
Doch das war gar nicht gemeint. Nach dem Telefonat brach Jauch in schallendes Gelächter aus, sagte: "Deswegen finde ich die Sendung hier so super. Das ist ein Traum, da kommst du nicht drauf."
Jauch lachte so heftig, dass ihm beinahe die Tränen kamen. Nicht einmal die nächste Frage konnte er nüchtern ansagen, er japste immer noch. Auf seinem kleinen Bildschirm war eine Nachricht von seinem Redaktionsteam zu lesen: "Brauchen Sie Sauerstoff?"
Als Schmidbauer die nächste Frage über einen Wetter-Fachbegriff nüchtern beantwortete, beschwerte sich Jauch prompt darüber, dass der "Humorlevel in der Show ganz rapide abgefallen" sei.
Für Heiterkeit sorgte noch einmal der Nebenjob von Schmidbauer als Animateur. Es wurden verschiedene Bilder eingeblendet, die ihn in Tierkostümen verkleidet zeigten. Bei Events, Sportveranstaltungen und in Kaufhäusern tritt er als Diego Drache in einem grünen Kostüm mit gelbem Bauch und gelben Flügeln auf. Maxi Maus sei eines seiner Lieblingskostüme, der Hase Hops vor allem rund um Ostern gefragt.
Einziger Nachteil: Im Sommer schwitze man stark darin. Und ein Verbot hat er auch noch: Seine Frau untersagt ihm, bei Junggesellinnenabschieden aufzutreten. Schmidbauer scheiterte an der 64.000-Euro-Frage und fiel zurück auf seine Sicherheitsstufe.