Die Hochzeit drohte ins Wasser zu fallen: Ein US-amerikanisches Paar wollte in Schottland heiraten, doch das Gepäck mit dem Hochzeitskleid kam nicht an. Die Inselbewohner sprangen ihnen bei.
Etwas Altes, etwas Neues, etwas Blaues und etwas Geliehenes soll die Braut gemäß einem alten Brauch bei der Hochzeit tragen. Zumindest was das Geliehene angeht, hat sich Amanda Riesel daran gehalten – wenn auch aus der Not heraus. Sie und ihr Mann Paul, beide aus Orlando in den USA, mussten in Schottland in den Klamotten fremder Menschen heiraten.
Schuld daran war das Reisechaos an den Flughäfen, das Amanda und Paul wie so viele andere erlebten. Das Paar wollte auf der Isle of Skye, einer schottischen Insel, heiraten und flog eigens dafür aus den Vereinigten Staaten ein. Doch als sie in Inverness landeten, mussten sie feststellen, dass ihr Gepäck verloren gegangen war – mitsamt dem Hochzeitskleid der Braut und dem Kilt für den Bräutigam.
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US-Paar feiert Hochzeit in Schottland – in fremder Garderobe
"Wir kamen zum Gepäckband und sahen, dass es komplett leer war. Da dämmerte mir, dass wir die Hochzeit absagen müssten", beschreibt Amanda Riesel im "Guardian" die Situation. So weit kam es dann doch nicht. Rosie Woodhouse, die bestellte Hochzeitsfotografin, nahm das Problem in die Hand. Sie stammt von der Insel und ist dort bestens vernetzt. "Ich sagte ihnen, dass ich mir sicher bin, dass es klappen wird", so Woodhouse.
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Feuerwerk und Wunderkerzen bei der Hochzeit
Feuerwerk, Wunderkerzen und Co.
Natürlich sind Feuerwerke schön. Die ganze Hochzeitsgesellschaft versammelt sich noch einmal vor der Location und schaut leicht angetüddelt gen Himmel, wo eine Farbexplosion stattfindet, die noch einmal diesen historischen Tag feiern soll. Und das Licht, das Wunderkerzen machen, sieht auf Fotos einfach toll aus.
Aber all das dauert nur wenige Minuten – und belastet die Umwelt stark. Laut Umweltbundesamt jagen die Deutschen zu Silvester jedes Jahr zwischen 100 und 200 Millionen Euro und rund 5000 Tonnen Feinstaub in die Luft – das entspricht circa 17 Prozent der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge.
Klar, bei eurer Hochzeit wollt ihr kein 100-Millionen-Euro-Feuerwerk abfeuern. Aber wenn man sich überlegt, wie viele Menschen im Jahr heiraten, nicht nur in Deutschland und wie viele Feuerwerke und Wunderkerzen das sind … das läppert sich! Ganz zu schweigen vom verursachten Müll! Wie wäre es denn stattdessen mit Kerzen? Auch schön, auch feierlich und am Ende können die Gäste sie mit nach Hause nehmen und dort benutzen.
Am Dienstag sollte die Hochzeit stattfinden, Montagabend schilderte die Fotografin in Social-Media-Gruppen die Lage des Paares und bat um Hilfe. Und tatsächlich: Am nächsten Morgen waren bereits zahlreiche Angebote eingegangen. Hilfsbereite Inselbewohner:innen boten dem fremden Paar aus den USA ihre Hochzeitsgarderobe an. Am Ende konnte die Braut aus acht Kleidern wählen – und auch ihr Mann war versorgt.
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Worte könnten ihre Dankbarkeit nicht ausdrücken, schwärmte Amanda Riesel von der Hilfsbereitschaft der Einwohner:innen und ihrem "perfekten unperfekten Hochzeitstag". Und die Eheringe? Um die musste sich das Paar immerhin keine Sorgen machen – sie steckten wohlbehalten im Handgepäck.