Eine Diagnose zu bekommen, nachdem man jahrelang mit Symptomen zu kämpfen hatte, ist für betroffene Patienten oft eine Erleichterung. So war es auch im Fall von Sängerin und Schauspielerin Lily Allen. Nachdem ein Arzt die Vermutung bereits angestellt hatte, bekam Allen das Ergebnis: "Bei mir wurde gerade ADHS bei Erwachsenen diagnostiziert", erklärt sie im Gespräch mit der "Times".
Lily Allen hat ADHS
Die Abkürzung ADHS steht für eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, die sich häufig durch Symptome wie Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität oder Impulsivität auszeichnet. Sie habe schon oft darüber nachgedacht, dass sie ADHS haben könnte. "Es liegt irgendwie in meiner Familie", sagt sie. Doch die Diagnose bekam die Briten erst in den USA, "wo man diese Dinge etwas ernster nimmt als in England". Werden Menschen nicht richtig diagnostiziert, kann das zu weitreichenden Problemen führen, wie Journalistin Angelina Boerger im stern-Podcast "heute wichtig" erzählte: "Zum Beispiel Depressionen, Angststörungen oder Suchterkrankungen, die oft die unentdeckte ADHS-Erkrankung überlagern."
Eine erste Konsequenz nach der Diagnose hat Allen im Bezug zu ihrem Handy-Verhalten ergriffen. "Ich musste die sozialen Medien komplett abschalten, denn sobald ich sie anschaue, können Stunden meines Tages weg sein", verrät die Sängerin. In der Vergangenheit, bevor sie von ihrer ADHS wusste, hatte Allen bereits Adderall genommen. Das Medikament wird ADHS-Patienten verschrieben, um die Symptome in Schach zu halten. Allen nahm es jedoch, um schneller Gewicht zu verlieren. Und sie nahm zu viel. "Ich wurde süchtig nach dieser Droge, weil sie mich unbesiegbar machte und ich wirklich lange arbeiten konnte", verriet sie 2021 in einem Podcast.
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Sie hat der Musik den Rücken gekehrt
Immer wieder sorgte Allen in der Vergangenheit mit Drogen-Schlagzeilen für Aufmerksamkeit. Heute wohnt sie mit ihrem Ehemann, "Stranger Things"-Star David Harbour, und ihren zwei Töchtern zurückgezogen in New York. "Jetzt, wo ich hier in Amerika bin, lebe ich ein ziemlich getrenntes Leben von allen. Ich bin ein bisschen ein Einzelgänger, ein bisschen ein Isolationist", erklärt sie in der "Times". Auch der Musikbranche habe sie den Rücken gekehrt. "Es ist eine patriarchalische Branche, sie ist frauenfeindlich und schrecklich", sagt sie. Von nun an konzentriere sie sich auf ihre Schauspielkarriere.
Quellen: "The Times" / "The Recovery" Podcast