Ihre Aussage vor Gericht in Fairfax, Virginia, sorgte am Dienstag für Aufsehen. Rechtspsychologin Shannon Curry wurde von Johnny Depps Anwaltsteam in den Zeugenstand gerufen. Sie war von den Anwälten des Schauspielers beauftragt worden, ein Gutachten über Heard zu erstellen.
Und ihre Diagnose hatte es in sich: Curry attestierte Amber Heard eine Borderline-Störung sowie eine histrionische Persönlichkeitsstörung. Ihrer Einschätzung nach neige Heard zu emotionaler Instabilität und plötzlichen Wutausbrüchen, die auch mit Gewalt einhergehen könnten. Aber wie kam Curry zu diesem Resultat?
Amber Heard: Psychologin attestiert ihr eine Borderline-Störung
Erst habe sie medizinische Protokolle evaluiert und zahlreiche Dokumente eingesehen. Im Anschluss traf sich Curry an zwei unterschiedlichen Tagen mit Amber Heard, insgesamt verbrachte sie zwölf Stunden mit der Schauspielerin. Sie erklärte, dass Personen mit dieser Art Persönlichkeitsstörungen oft "dramatisch, unberechenbar und unvorhersehbar" seien und von einem "unterschwelligen Drang besessen seien, nicht verlassen zu werden, aber auch im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen."
"Wenn jemand Angst hat, verlassen zu werden, von seinem Partner oder von jemand anderem in seinem Umfeld, und diese Störung hat, wird er verzweifelte Angriffe unternehmen, um das zu verhindern", sagte sie über Patienten mit Borderline-Störung. "Und diese verzweifelten Versuche können körperliche Aggression sein, sie können bedrohlich sein, sie können sich selbst verletzen, aber das sind Verhaltensweisen, die sehr extrem und sehr beunruhigend für die Menschen um sie herum sind", erklärte Curry.
Amber Heard und Johnny Depp: Von der Filmliebe zur Schlammschlacht

Sie wurde von Johnny Depps Anwälten beauftragt
Bereits vergangene Woche hatte Johnny Depp ausgesagt, dass Amber Heard ihm angeblich damit drohte, sich etwas anzutun, sollte er sie verlassen. Laut Curry werde die Wut von Borderline-Patienten schnell explosiv, wenn der eigene Partner andeute, er oder sie brauche Raum für sich. Sie empfinden das häufig als "Beleidigung". "Sie reagieren auf diese übersteigerte Art und Weise, die für ihre Partner einfach nur anstrengend ist", sagte Curry vor Gericht.
Ein Aspekt, den die Psychologin erwähnte, sei der Kleidungsstil von Menschen mit Borderline-Störung, die des Öfteren unter "Identitätsproblemen" leiden. "Sie nehmen die Persönlichkeit der Menschen an, mit denen sie zusammen sein wollen. Die Art, wie sie sich kleiden. Ihr Interesse. Die Art, wie sie reden", sagte Curry. Eine Evaluierung, die Prozessbeobachter im Internet dazu bewog, sich Amber Heards Outfits genauer anzugucken und in ihrer Kleiderwahl Ähnlichkeiten zu Johnny Depps Anzügen zu finden.