Der Fernsehmoderator Andreas Türck ist von der Frankfurter Staatsanwaltschaft wegen Vergewaltigung und schwerer Körperverletzung angeklagt worden. Er stehe unter dem hinreichenden Verdacht, im August 2002 nach einem Discobesuch in Frankfurt eine 26-Jährige zum Oralverkehr gezwungen zu haben, teilte Staatsanwaltschaftssprecher Rainer Schilling am Donnerstag mit. Zuvor soll Türck die zur Tatzeit 26 Jahre alte Frau mit dem Kopf gegen ein Brückengeländer geschlagen haben. Der von seinem TV-Sender ProSieben beurlaubte Moderator hat die Tat bislang abgestritten.
Nach den Ermittlungen soll Türck das spätere Opfer erst in der Diskothek kennen gelernt haben. Gemeinsam mit einem weiteren Paar habe man in Türcks Wagen die Lokalität wechseln wollen, vorher aber auf einer Brücke über den Main haltgemacht. Dort soll sich Türck mit der Frau vom Auto entfernt haben und sie zum Oral-Sex gezwungen haben. Sie hatte zunächst keine Strafanzeige gegen den Fernseh-Star erstattet, bestätigte der ermittelnde Staatsanwalt Werner Gröschel. Man sei auf das Verbrechen im Rahmen eines anderen Ermittlungsverfahrens aufmerksam geworden, zu dem keine näheren Angaben gemacht wurden. Die beiden unbeteiligten Begleiter seien als Zeugen angehört worden.
Haft ohne Bewährung droht
Die Anklage ist bei der 27. Strafkammer des Landgerichts eingegangen, die nun über die Zulassung befinden muss. Termine für diese Entscheidung und einen möglichen Strafprozess stehen noch nicht fest. Das Strafmaß für schwere sexuelle Nötigung liege zwischen zwei und 15 Jahren, erklärte die Staatsanwaltschaft. Falls das Gericht ebenfalls von einem besonders schweren Fall ausgehe, sei eine Bewährungsstrafe ausgeschlossen.
Türcks Anwältin Susanne Wagner lehnte eine Stellungnahme ab. Der TV-Sender ProSieben sieht mit der Anklageerhebung keine neue Lage. Im Einvernehmen mit Türck habe man Giulia Siegel als Moderatorin der "Chartshow" am Samstag verpflichtet, erklärte eine Sprecherin.