Am Donnerstagabend gingen 53 Videos von deutschen Schauspielstars viral, in denen diese die Maßnahmen während der Corona-Pandemie vermeintlich ironisch auf die Schippe nahmen. Mittlerweile haben zahlreiche Stars ihre Videos wieder löschen lassen. Einer, der weiterhin zu seinen Aussagen steht, ist Jan Josef Liefers. Der "Tatort"-Schauspieler beklagte in seinem Beitrag, dass er sich nicht hinreichend von der Presse aufgeklärt fühle und sprach in einer Erklärung von Journalisten, die "plötzlich einem Chor beigetreten" seien. Gegenwind bekam Liefers von Kollegen wie Elyas M'Barek, Kida Khodr Ramadan, Nora Tschirner und Christian Ulmen.
Anna Loos äußert sich zu #allesdichtmachen
Jetzt hat sich auch seine Ehefrau, Schauspielerin und Musikerin Anna Loos, zu Wort gemeldet. Sie postete ein 20 Jahre altes Foto der beiden und schrieb dazu: "Der Mann auf diesem Foto ist mein Mann, Jan Josef Liefers, ein erfolgreicher Künstler, Schauspieler, Sänger und Regisseur, der mit mehr als 50 weiteren Schauspielern bei der Aktion #allesdichtmachen mitgewirkt hat und der in den letzten 2 Tagen dafür extrem angefeindet, in die rechte Ecke gestellt und ausgegrenzt wurde."
Loos selbst hatte an der Aktion nicht mitgewirkt. Eine Meinung hat sie aber trotzdem. "Ich habe Videos von Kollegen gesehen, die von dieser Aktion zurückgetreten sind, weil sie sich falsch verstanden fühlen, nicht mit dem gerechnet haben was eingetreten ist, sich bedroht fühlen und Angst haben. Das macht mir Angst", schreibt sie. Sie gibt zu, dass die Videos von unterschiedlicher Qualität seien und schiebt das auf die "Satire-Fähigkeit unserer Gesellschaft" in Zeiten der Pandemie.
Schauspielstars hätten etwas angestoßen
Jedoch begrüße sie die Diskussion, die ihre Kollegen und Kolleginnen angestoßen hätten. "Gut, dass es jetzt von führenden Köpfen in Politik und Medien Gesprächsangebote gibt. Ich bin sehr gespannt, was daraus wird, und wer weiß, vielleicht treten Kunst und Kultur diesem Diskurs ja auch bald bei. Schade das die allgemeine Lust an Missverständnis und Zerstörung mittlerweile größer ist als die Neugier und die Lust an der Suche nach Gemeinsamkeit", schreibt Loos.

Sehen Sie im Video: "In Sachen Selbstzerstörung neue Maßstäbe gesetzt" – Böhmermann und Co. reagieren auf #AllesDichtMachen.
Für die Aktion wurden noch mehr Schauspieler:innen angefragt, als letztlich teilnahmen – unter anderem Kida Khodr Ramadan. Der "4 Blocks"-Schauspieler erklärte am Freitag auf Instagram, dass er sich nicht über den Sinn und Zweck der Aktion aufgeklärt gefühlt habe und schoss scharf gegen die Akteur:innen. "Was ist euer fucking Problem?", fragte er seine teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen. Diese hätten alle nach wie vor Arbeit und würden Geld verdienen.
Verwendete Quelle: Facebook Anna Loos