Sie ist das jüngste Opfer einer absurden Verschwörungsideologie: In sozialen Netzwerken wird verbreitet, Brigitte Macron sei nicht als Frau geboren worden. Die Theorie findet so viel Zulauf, dass die Ehefrau des französischen Präsidenten sich inzwischen genötigt sieht, rechtlich gegen die Falschbehauptungen vorzugehen.
"Sie hat sich entschieden, das Verfahren einzuleiten", bestätigte Macrons Anwalt Jean Ennochi der Nachrichtenagentur AFP. Die Verschwörungsideologie war zuerst in einem rechten Nachrichtenkanal in Umlauf gebracht worden und fand dann in sozialen Medien Zulauf. Vor allem Querdenker und QAnon-Anhänger verbreiten die Falschbehauptung.
Sogar einen Phantasienamen haben sich die Verfasser ausgedacht. Demnach sei Macron eigentlich als Mann mit dem Namen Jean-Michel Trogneux geboren worden und habe sich später einer Geschlechtsumwandlung unterzogen. Wie oft bei derartigen Theorien, halten sich die Verbreiter teilweise an Fakten, um den angeblichen Wahrheitsgehalt zu untermauern. Trogneux ist tatsächlich Macrons Geburtsname.
Brigitte Macron ist nicht das erste Opfer
Macron ist nicht die erste Präsidentengattin, die zum Opfer von rechten Spinnern wird. Offenbar kopierten die Verbreiter eine Verschwörungsideologie gegen Michelle Obama. Der rechte Verschwörungstheoretiker Alex Jones behauptete 2020, dass Michelle Obama transsexuell sei. Als angeblichen Beweis führte er Fotos an, die Obama mit breiten Schultern zeigen sollen.
Diese Mühe machten sich die Hetzer bei Brigitte Macron nicht. Die 68-Jährige hat aus ihrer ersten Ehe drei Kinder. Als Transsexuelle könnte sie keine Kinder bekommen. Doch das scheint die Anhänger der Verschwörungsideologie nicht zu interessieren. Sie halten sich nicht an Fakten.
Ziel der Verschwörungsideologie ist es vermutlich, Präsident Macron zu schaden. In Frankreich stehen im kommenden Jahr Wahlen an. Es wird erwartet, dass Emmanuel Macron erneut antritt.
