Diese Nachricht dürfte das belgische Königshaus erschüttert haben. Nach einem sieben Jahre andauernden Rechtsstreit hat ein vom Gericht angeordneter DNA-Test bestätigt, was Delphine Boël seit Langem behauptet: Sie ist tatsächlich die leibliche Tochter des abgedankten Monarchen König Albert II.
Ihre Mutter, die belgische Adelige Sybille de Sélys Longchamps hatte in den Sechzigern ein Verhältnis mit dem heute 85-Jährigen. 1968 wurde Boël geboren. Bis zuletzt hatte Albert II. die Vaterschaft abgestritten. "Die wissenschaftlichen Ergebnisse deuten darauf hin, dass er der biologische Vater von Frau Delphine Boël ist", ließen seine Anwälte nun verlautbaren. Eine Erkenntnis, die Folgen für die Monarchie haben könnte.
Delphine Boël ist die Tochter von König Albert II.
Für die Thronfolge dürfte der Vaterschaftstest allerdings keine Konsequenzen haben. Denn laut belgischer Verfassung sind nur die direkten Nachkommen von Albert II. und seiner Ehefrau, Königin Paola, berechtigt. Mark van den Wijngaert, Juraprofessor und Adelsexperte, erklärt der belgischen Nachrichtenagentur Belga, was Boël nun einfordern könnte. "Sie wird von seinem Erbe profitieren, aber der Sieg, den sie anstrebte, war vor allem ein moralischer", sagt er. Allerdings könne König Albert II. sie enterben, wenn er das wünschen sollte.
Auch möglich ist, dass Boël ihren Nachnamen ändert. Sie könnte ihn entweder in "Von Belgien" oder aber in "Von Sachsen-Coburg" anpassen.
Affäre mit ihrer Mutter
Angeblich dauerte die Affäre mit Boëls Mutter 18 Jahre. Berichten zufolge begann die Liebschaft, als Albert noch kein König, aber bereits verheiratet war. 1999 sagte Boël erstmals öffentlich, dass der Monarch ihr Vater sei. 2013, nachdem er abgedankt hatte, zog sie vor Gericht, betonte immer wieder, wie sehr sie und ihre Familie darunter leiden. Der Vaterschaftstest wurde im Herbst 2018 angeordnet. Nun hat das Ergebnis die Strapazen Boëls vorerst beendet.
Quelle: "The Brussels Times"