Frau Beil, Sie sind in der vergangenen Folge von "The Masked Singer" unter dem Roboter-Kostüm enttarnt worden. Wie enttäuschend ist es, dass Sie nicht mehr dabei sind?
Ach, es ist gar nicht enttäuschend. Ich bin wirklich froh, dass ich dabei sein durfte und so weit gekommen bin. Die Entscheidung hat ja nicht nur etwas mit dem Gesangstalent zu tun, das dabei bewertet wird. Da spielen ganz andere Kriterien eine Rolle. Von daher bin ich wirklich gar nicht enttäuscht. Und im Finale bin ich ja auch wieder dabei, wenn wir alle noch einmal gemeinsam auf der Bühne stehen.
Zwischenzeitlich wurde vermutet, dass Helene Fischer oder Judith Williams in dem Kostüm stecken könnten. Das hat Sie sicher geehrt.
Natürlich! Das hat mich sehr geehrt. Gerade Helene Fischer ist eine grandiose Sängerin, die ich bewundere. Mit ihr verglichen zu werden, ist schon etwas Besonderes.
Wie kommt es, dass Sie so gut singen können?
Ich komme aus einer sehr musikalischen Familie. Mein Vater ist Musiker und ich selbst hatte eine Gesangsausbildung und habe auch ein Album aufgenommen. Das wissen nur viele nicht.
Zu singen war also nicht das Problem – das Kostüm sicher schon.
Das war ganz übel. Mir wurde gesagt, dass meines eines der schwersten von allen ist. Das war schon eine Herausforderung. Ich kam da alleine gar nicht rein. Es musste mir mit Hilfe übergestülpt werden, die Maske konnte ich nicht alleine aufsetzen, ich war total auf Hilfe angewiesen. Und dann muss man so lange darin ausharren.
Sie wissen aber auch nicht, wer in den anderen Kostümen steckt?
Nein, gar nicht. Da geht es uns allen wie dem Rateteam und Ihnen. Wir sehen uns, wir stehen uns auf der Bühne im Kostüm gegenüber und denken: "Wer zur Hölle bist du?" Ich rätsel selbst immer, wer unter welcher Maske stecken könnte, sammel Indizien, gucke auf Instagram, ob sich jemand verraten könnte. Aber das sind alles nur Mutmaßungen, ich weiß auch nichts.

Backstage wird nicht miteinander geredet?
Nein, wir hören die Stimmen der anderen nicht. Der Hinweis auf den "Don't Talk To Me"-Hoodies wird von jedem sehr ernst genommen. Wir hören uns gegenseitig auch nur singen, so wie alle anderen.
Wie schwierig war es, dicht halten zu müssen?
Das war für mich das allerschwerste an dem Projekt. Keiner, wirklich keiner durfte etwas wissen – nur mein Mann war eingeweiht. Aber sonst niemand, keine Familie, keine Freunde. Das war wirklich schlimm. Ich bin ja auch sehr gegen Lügen und ich bin dazu noch eine sehr schlechte Lügnerin. Es kam auch in der Zeit zu einer wirklich bekloppten Situation: Eine Freundin fragte mich, wo ich denn hin müsste, als ich zum Dreh wollte. Da habe ich mir eine Geschichte überlegt, dass ich ein Pilotprojekt beim ZDF in Bayern drehe. Aber sie hat immer weiter gefragt: Was denn für ein Projekt? Worum geht es? Welche Rolle? Darauf war ich nicht vorbereitet und dachte: "Mist, das hab ich mir noch gar nicht überlegt." Ich habe auch völlig anders geredet als sonst. Von daher bin ich froh, dass es jetzt damit vorbei ist und ich nichts mehr verheimlichen muss.
Ihr Sohn soll allerdings erkannt haben, dass es sich um Sie handelt.
Ja, das stimmt. Er hat mich tatsächlich an meiner Stimme erkannt. Der durfte aber auch nichts sagen.
Wie ist es gerade Zuhause mit den beiden Kindern in der Isolation? Fällt Ihnen manchmal die Decke auf den Kopf?
Wir sind gerade quasi bei den Schwiegereltern im Haus, aber es ist schon anstrengend, unterhalte mal so ein Kind im Kita-Alter die ganze Zeit. Ich bin ja keine Erzieherin. Wir malen, singen, basteln, dann sind sie mal eine halbe Stunde beschäftigt. Wir machen mal einen Spaziergang, dass man keinen Koller kriegt. So wie es alle gerade machen. Da muss man jetzt einfach durch. Der Fernsehkonsum hat sich bei meinem Sohn etwas gesteigert. Aber gut, beschränkte Mediennutzung kann man gerade knicken. Es ist jetzt eben eine besondere Zeit, da muss man gucken, dass man da einigermaßen gut durchkommt. Wir spielen Spiele, auch Dinge, die man sonst nicht mehr macht. Und dann macht das sogar richtig Spaß. Mit der Kleinen kann man so etwas allerdings noch nicht machen. Die räumt dann Sachen ein und aus. Sie versteht das ja auch nicht. Die freut sich eher, dass alle mal so lange für sie da sind. Da hat das auch etwas Gutes.
Aktuell zeigen Sie Ihre Tochter etwas weniger auf Instagram. Hat das etwas mit der Kritik von Oliver Pocher an Eltern zu tun, die ihre Kinder auf Social Media präsentieren?
Nee, das hat damit nichts zu tun. Ich finde grundsätzlich, wenn sie klein sind, kann man sie ruhig zeigen, die sehen nach einigen Jahren so anders aus. Da gibt es aber auch zwei Fraktionen: Die einen sagen, man zeigt es gar nicht, die anderen zeigen es eben schon. Was ich aber doof finde ist, wenn man seine Kinder zeigt und ihnen einen Smiley vors Gesicht macht. Dann lass es doch einfach ganz weg. Übertrieben finde ich zum Beispiel Eva Longoria, die täglich ihr Kind zeigt in allen möglichen Situationen. Das finde ich auch zu viel. Wenn man ein paar süße Bilder ab und zu einstreut, finde ich das aber schon okay. Es ist immer noch mein Account, man sieht mein Leben, das sehe ich also schon etwas lockerer.
Wie hat sich die Corona-Krise sonst bei Ihnen bemerkbar gemacht? Bekommen Sie noch Aufträge?
Es ist alles abgesagt worden, was geplant war: Gala-Veranstaltungen, Events, Moderationsjobs. Von daher muss ich sagen, war "The Masked Singer" super, weil ich zumindest arbeiten konnte. Besser geschützt als im Kostüm geht ja auch gar nicht, da war das Format gerade ideal. Viele Kollegen sitzen zu Hause und können gar nichts machen, wirklich nichts. Die Show war also ein echter Glücksgriff. Man kann jetzt einfach nur hoffen, dass sich bald alles wieder normalisiert.