Bereits vor seiner Ankunft in London sorgte Donald Trump für Ärger: Der US-Präsident beleidigte via Twitter den Bürgermeister der britischen Hauptstadt, Sadiq Khan. Trump war bereits im Anflug auf London, als er aus der Regierungsmaschine Air Force One Khan als "Versager" verspottete. Außerdem ließ er wissen, dass er im Rennen um die Nachfolge von Theresa May als Premierminister Boris Johnson präferiere. Eine plumpe Einmischung in britische Innenpolitik - und kein gutes Omen für seinen Staatsbesuch im Vereinigten Königreich.
Am Montagmittag wurde er von der Queen im Buckingham Palast zu seinem dreitägigen Staatsbesuch empfangen. Anders als bei seiner Reise im vergangenen Jahr leistete sich Trump dieses Mal aber keine peinlichen Patzer. 2018 hatte er sich mit seiner Fahrzeugkolonne verspätet - Königin Elisabeth II. musste vor Schloss Windsor auf ihn warten. Im Protokoll ein unverzeihlicher Fauxpas. Auch beim Abschreiten der Ehrenformation sorgte Trump für Aufregung, weil er der Queen vorauseilte. In diesem Jahr ging alles gut.



Melania Trump macht keinen Hofknicks vor der Queen
Zusammen mit Ehefrau Melania Trump landete der US-Präsident mit einem Helikopter der Air Force im Garten des Buckingham Palast in London. Dort wurde er von Thronfolger Prinz Charles und dessen Ehefrau Camilla begrüßt. Die 93-jährige Queen überließ ihrem Sohn den Vortritt beim gemeinsamen Abschreiten der Garde, wartete am Portal auf den US-Präsidenten, der ganz Queen-like mit einer gebeugten rechten Hand empfangen wurde. Melania sorgte für Diskussionen, weil sie auf einen Hofknicks vor der Queen verzichtete. Die Höflichkeitsbekundung von Damen gegenüber der britischen Monarchin ist allerdings nicht obligatorischer Bestandteil des Protokolls.
Auch Melanias Outfit war schnell Gegenstand hitziger Debatte. Die First Lady trug ein weißes Kleid von Dolce & Gabbana mit dunklem Gürtel und Kragen und einem weißen Hut. Britische Medien werteten ihr Kostüm als Hommage an Audrey Hepburn, die im Film "My Fair Lady", der in London spielt, ein ganz ähnliches Outfit trug. Andere zogen Parallelen zu den Outfits der verstorbenen Prinzessin Diana. Doch ganz sicher fühlte sich Melania in ihrem Kleid offenbar nicht. Ein Windstoß sorgte ausgerechnet beim Erklingen der amerikanischen Nationalhymne dafür, dass sie einen Sicherheitsgriff zu ihrem Hut tätigen musste. Die Queen - ebenfalls mit Hut - ließ sich von dem leichten Lüftchen nicht beirren.

Meghan Markle und ihr Streit mit Donald Trump
Zur Entourage von Donald Trump gehört auch seine Tochter Ivanka und deren Ehemann Jared Kushner. Nach einem Lunch bei der Königin gibt diese zu Ehren des US-amerikanischen Präsidenten am Abend ein Staatsbankett, zu dem dann auch Prinz Harry anwesend sein wird. Seine Frau, Herzogin Meghan, die gebürtige US-Amerikanerin ist, wird bei dem Essen nicht anwesend sein. Sie ließ sich wegen Babypflichten entschuldigen. Doch ein vier Wochen alter Sohn könnte nur eine Ausrede sein.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Meghan Markle Donald Trump nicht leiden kann. Vor seiner Wahl hatte sie in einem Interview gesagt, sie wolle nach Kanada auswandern, falls er Präsident werde. Darauf angesprochen sagte Trump, er glaube nicht, "dass sie so fies sei". Inzwischen bestreitet er diese Aussage, obwohl es Tonbandaufnahmen davon gibt. Auf Twitter schrieb die Feministin Amee Vanderpool am Montagmittag: "Noch hat Donald Trump niemanden als 'ekelhaft' bezeichnet. Aber der Tag ist ja noch jung."
Sehen Sie im Video: "Unter der Gürtellinie: Wie Trump es sich schon vor Jahren mit den Royals verscherzte"
