Bis Mai 2022 war Fynn Kliemann wohl einer der beliebtesten Youtuber des Landes, bekannt als Heimwerkerking, Musiker und Unternehmer. Dann zeigten Recherchen des TV-Magazins "ZDF Neo Magazin" von Jan Böhmermann, dass Kliemann während der Corona-Pandemie mit seinen Maskengeschäften Geschäftspartner getäuscht und falsche Angaben beim Handel seiner Atemschutzmasken gemacht haben soll. Nun stellt die Staatsanwaltschaft Stade das Verfahren ein, bestätigte ein Sprecher dem stern.
Fynn Kliemann soll 20.000 Euro an vier Organisationen bezahlen
Die Staatsanwaltschaft Stade ermittelte ursprünglich wegen Betrugs gegen Kliemann. Das Verfahren wurde nun ohne Gerichtsprozess eingestellt. Die Staatsanwaltschaft war in Absprache mit dem Gericht zu dem Schluss gekommen, dass der Betrugsvorwurf vor Gericht wohl nicht standgehalten hätte. Stattdessen muss der Gründer des Kliemannslands nun eine Strafe von 20.000 Euro ableisten und bleibt damit ohne Vorstrafe. Das Geld wird auf vier verschiedene Organisationen aufgeteilt. Je 5.000 Euro erhalten Unicef, der Kinderschutzbund, Ärzte ohne Grenzen sowie das Kinder- und Jugendhilfswerk Arche. Kliemann soll das Geld bereits überwiesen haben, noch wartet die Staatsanwaltschaft allerdings auf eine Bestätigung der Empfänger.
Die vier Organisationen wurden von der Staatsanwaltschaft selbst ausgewählt, sagte Kai Thomas Breas gegenüber RTL: "Es gibt wirklich Schlimmeres, als zu behaupten, man habe Masken fair produziert. Es wäre auch vor Gericht sicherlich nicht über eine Geldstrafe hinausgekommen." Die Geldsumme orientert sich daher an den üblichen Strafmaßen, im Tatbestand der Strafbaren Werbung nach Paragraph 16 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb. Die Summe muss Kliemann vollständig ableisten, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft zum stern: "Das ist keine Spende, er kann das nicht von der Steuer absetzen oder so."
Nach der Veröffentlichung der Vorwürfe äußerte sich Kliemann auch im Gespräch mit dem stern (lesen Sie das gesamte Interview hier). Damals entschuldige sich der Influencer für "schwere Fehler" und gab zu: "Ich habe davon profitiert. Aber zum Verkaufsstart hatte ich keine Ahnung, dass es so kommen wird."
Quellen: "RTL", Staatsanwaltschaft Stade