Dass George Clooney ein Mann ist, der gerne auch an die Zukunft denkt, ist bekannt. Der Schauspieler und Aktivist kämpft politisch für Menschenrechte im Sudan oder Dafur - und damit für eine bessere Welt. Clooney ist eine Art "Robin Hood aus Hollywood". Viele seiner letzten Filme waren auch deshalb in irgendeiner Weise politisch angehaucht - von "Ides of March" bis "Monuments Men". Das ist Clooneys Credo: Er möchte Sinn machen mit seiner Arbeit. Als Schauspieler ebenso wie als Aktivist.
Darum musste George Clooney auch gar nicht lange überlegen, ob er eine Hauptrolle in dem Film "A World Beyond" übernehmen sollte, der in den USA unter dem Titel "Tomorrowland" in den Kinos startet. Dabei ist "A World Beyond" auf den ersten Blick gar kein typischer Clooney-Film, denn produziert wurde er vom Disney-Studio als eine Mischung aus Science-Fiction, Fantasie, Mystery, Action und Abenteuer.
Die Zukunft ist nicht aussichtslos
Der amerikanische Titel trägt zudem den gleichen Namen wie die futuristischen Themenparks in Disneyland. Da drängt sich schnell die Frage auf, ob Clooney auf den Spuren eines Johnny Depp wandeln will, der mit "Fluch der Karibik" ebenfalls in Filmen basierend auf einer Disneyland-Attraktion mitwirkte. "Nein", verwirft Clooney im Interview mit dem stern diesen Gedanken mit einem hektischen Handwinken. "Dieser Film hat echten Tiefgang. Es ist kein Klamaukfilm, kein reiner Kinderfilm. Er hat eine zentrale Botschaft für Menschen aller Altersstufen und die lautet: Die Zukunft ist nicht aussichtslos." Da kommt er wieder durch, der politische Clooney: "Nachrichten zu gucken ist dieser Tag nicht immer einfach: Kriege, Zerstörungen, Katastrophen, Unruhen. Die Erde ist ein Schlachtfeld. Man könnte es niemanden verübeln, wenn man auch mal denkt, dass wir auf dem besten Wege sind, uns selbst zu vernichten. Aber umso wichtiger ist die positive Botschaft, die ein Film wie 'A World Beyond' vermittelt. Nämlich, dass jeder einzelne Mensch einen Unterschied machen kann in unserer Welt."

In "A World Beyond" spielt Clooney ein zynisches, alterndes Technikgenie namens Frank, das schon in Kindertagen seiner Zeit weit voraus war und jede Menge futuristische Erfindungen produzierte. Mit Hilfe eines mysteriösen Mädchens landet die junge Clooney-Version in "Tomorrowland", einer Zukunftsgesellschaft irgendwo in Zeit und Raum. Ein Eldorado für den technikbegeisterten Jungen - doch irgendwann wird ihm seine Forschungsleidenschaft zum Verhängnis und er muss "Tomorrowland" gezwungenermaßen wieder verlassen. Erst als er Jahre später auf den vor Optimismus sprühenden Teenager Casey (Britt Robertson) trifft, schöpft auch Frank wieder neue Hoffnung, den Untergang der Menschheit auf der Erde doch noch abzuwenden. Gemeinsam begeben sich die beiden mit einer im Eiffelturm versteckten Rakete auf eine fantastische Abenteuerreise nach "Tomorrowland". Das Drehbuch verfasste Regisseur Brad Bird gemeinsam mit Damon Lindelof ("Lost").
Jeder kann etwas verändern
Trotz der offensichtlichen Fantasie-Elemente im Drehbuch sieht Clooney durchaus Parallelen mit der eigenen realen Vergangenheit. "Ich bin während des kalten Krieges aufgewachsen. Wir dachten damals, die Welt würde mit einem Atomkrieg enden. Aber wir Menschen haben Revolutionen gestartet und damit die Welt verändert." Der 54-Jährige nennt konkrete Beispiele: "Die Civil Rights in den USA, Frauenrechte, die Erlaubnis für homosexuelle Partner zu heiraten - alle diese Veränderungen sind nicht von der Politik ausgegangen, das Volk hat den Grundstein gelegt."
Der engagierte Aktivist möchte daher die Kinobesucher von "A World Beyond" daran erinnern, "dass jeder etwas verändern kann in unserer Gesellschaft. Menschen werden nicht zynisch oder aggressiv geboren, das lernen sie erst durch andere Umstände. Wenn wir junge Menschen positiv inspirieren können, optimistisch in die Zukunft zu gucken, dann hat diese Erde eine Chance auf eine lange Existenz."
"A World Beyond" startet am 21. Mai in den deutschen Kinos