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Zu 20 Jahren Haft verurteilt Szenen aus dem Gericht: Opfer schildern Schreckliches – Ghislaine Maxwell zeigt wenig Reue

Ghislaine Maxwell
Ghislaine Maxwell muss für 20 Jahre ins Gefängnis
© SDNY / Picture Alliance
Am Dienstag wurde das Strafmaß für Ghislaine Maxwell verkündet. 20 Jahre muss die Komplizin von Jeffrey Epstein ins Gefängnis. Vor Gericht äußerte sie sich zum ersten Mal – dabei sprach sie die Opfer direkt an.

Während des gesamten Prozesses Ende vergangenen Jahres hielt sich Ghislaine Maxwell bedeckt, ließ ausschließlich ihr Anwaltsteam für sie sprechen. Anders am Dienstag bei ihrer Strafmaßverkündung. Zum ersten Mal ergriff Maxwell selbst das Wort. 

Ghislaine Maxwell muss für 20 Jahre ins Gefängnis

Doch vorher durften die Opfer von Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell ein letztes Mal an Richterin Alison J. Nathan appellieren. Sie schilderten schreckliche Details aus ihrer Zeit mit den Straftätern. "Lange Zeit wollte ich die Verbrechen, die Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell an mir begangen haben, aus meinem Gedächtnis streichen ... aber ich musste mir die lang anhaltenden Auswirkungen eingestehen. Eine der schmerzhaftesten und anhaltendsten Auswirkungen von Maxwells und Epsteins Missbrauch war der Verlust des Vertrauens in mich selbst", sagte Annie Farmer, die mit 16 Jahren auf Epsteins Ranch eingeladen wurde und aussagte, dort von dem Pädophilen und Maxwell missbraucht worden zu sein. 

Ein Opfer mit dem Namen Kate sagte aus, Maxwell habe zahlreiche Leben von Mädchen und Frauen ruiniert und: "Sie glaubt nicht, dass das, was sie getan hat, falsch war. Es tut ihr nicht leid. Sie würde es wieder tun." Das wohl bekannteste Opfer, Virginia Roberts Giuffre, ließ ihre Anwältin ein Statement vorlesen. "Vor 22 Jahren, im Sommer 2000, entdeckten Sie mich im Mar-a-Lago Hotel in Florida und trafen eine Entscheidung: Sie folgten mir und vermittelten mich an Jeffrey Epstein", hieß es darin. "Nur wenige Stunden später haben Sie und [Epstein] mich zum ersten Mal gemeinsam missbraucht". "Als Frau, denke ich, dass Sie den Schaden, den Sie anrichteten, verstanden haben - Sie hätten den Vergewaltigungen, der Belästigung, der widerlichen Manipulation, deren Zeugin Sie wurden und an der Sie sogar teilnahmen, ein Ende setzen können", sagte Roberts Giuffre. 

Opfer kommen zu Wort

Sarah Ransome sagte aus, sie sei mit 22 Jahren von Epstein missbraucht worden. "Bei einem der Besuche auf seiner Insel wurden die sexuellen Forderungen, die Erniedrigung und die Demütigung so entsetzlich, dass ich versuchte zu fliehen, indem ich von einer Klippe in haifischverseuchte Gewässer sprang", erklärte sie.

Elizabeth Stein lernte Epstein und Maxwell während ihrer Zeit an einer New Yorker Mode-Universität kennen. Maxwell sei Kundin in einem Modegeschäft gewesen, wo sie gearbeitet habe. "Ich rief in ihrem Büro an, um Anweisungen für die Lieferung zu erhalten, und mir wurde gesagt, ich solle sie in ein Hotel in der Nähe des Geschäfts bringen", sagte Stein im Gerichtssaal. "Als ich ankam, sagte mir der Hotel-Concierge, dass Frau Maxwell in der Bar sei und jemanden treffen wolle." Sie lernte dort Jeffrey Epstein kennen. "Diese Nacht im Hotel war das erste von vielen Malen, an denen sie mich sexuell missbrauchten. (...) Ich saß in der Falle. Ich wurde unzählige Male in New York und Florida missbraucht, vergewaltigt und an Männer verliehen", erklärte Stein. 

Nach vielen Schreckensdetails und Tränen der Opfer äußerte sich Ghislaine Maxwell. Und dabei zeigte sie wenig Reue. "Ich nehme Ihr Leid wahr, ich habe Empathie, ich bedaure zutiefst den Schmerz, den Sie erlitten haben", sagte die verurteilte Britin und machte dann deutlich, in welcher Rolle sie sich selbst sieht: der des Opfers von Jeffrey Epstein. "Ich bereue den Tag, an dem ich ihn getroffen habe."

Verwendete Quellen: "Guardian" / "Bild"-Zeitung

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