Handtaschenkollektion Paris Hilton steckt die Dänen in die Tasche

Von Clemens Bomsdorf und Bert Bugdahl, Kopenhagen
Sie fuhr im Tivoli Riesenrad und Achterbahn: Paris Hilton stattet derzeit Kopenhagen einen Besuch ab. Nicht nur zum Vergnügen. Die Millionenerbin ist zum Geldverdienen dort. Diesmal will sie ihre eigene Taschenkollektion unters Volk bringen.

Für Paris Hilton machen sie eine Ausnahme: Schon knapp drei Stunden bevor der Flieger des amerikanischen Societygirls überhaupt in Kopenhagen landet, bringen sich die Fotografen vor dem Kopenhagener Hotel von Hilton in Position. Dabei sind die Dänen sonst so entspannt, kommen eigentlich lieber zu spät als zu früh. Jetzt aber stehen Fernsehübertragungswagen und eine Schar von Fotografen vor dem First Hotel Skt. Petri. Das umgebaute Kaufhaus ist die neue Lieblingsunterkunft der Stars, wenn sie die dänische Hauptstadt besuchen. Justin Timberlake und Robbie Williams haben bereits in dem äußerlich so schlichten, roten Bau genächtigt. Nun also Hilton.

Vergangene Woche hat sie noch in einem Nachtclub in Hollywood gefeiert, dann am Wochenende ihren Freund, den Gitarristen Benji Madden, auf ein Konzert in Miami begleitet. Anschließend jettete die 27-Jährige weiter nach New York und legte eine Partynacht mit ihrem Bruder Baron Hilton im angesagten "Lily Pond" Nachtclub ein, um dann weiter nach Kopenhagen zu reisen. Doch was wollen das Partygirl und ihr Freund in der sonst eher beschaulichen dänischen Hauptstadt?

Paris hat ihren Namen verkauft

Handtaschen lautet die Antwort. Nicht um sie zu kaufen, sondern um Fotoshootings für die nach ihr benannte Handtaschenkollektion zu machen. Die werden nämlich bei der Firma "Paris Hilton Europe" vermarktet, die ihren Sitz in Kopenhagen hat. Dahinter stehen die Brüder Jens Peter und Michael Faurholdt Friis. Eigentlich besaßen die beiden ein klassisches Vertriebsunternehmen für Modeartikel. Vor vier Jahren dann - Hilton arbeitete gerade für das Label Guess, das die Gebrüder Friis auch vertrieben - schlugen sie Paris vor, mit ihnen zusammen zu arbeiten. Hilton schloss mit den Brüdern einen Lizenzvertrag. Und gab ihren Namen für die Taschen her. "Binnen zwei Jahren haben wir Kontakt zu Distributoren auf 23 Märkten aufgebaut", verriet Michael Friis der dänischen Wirtschaftszeitung Børsen. Normalerweise würde das zehn bis 15 Jahre dauern, doch dank Hiltons Namen ging dies erheblich schneller.

Nachwuchsdesigner hoffen auf Paris

Am Donnerstag soll die Kollektion in Hellerup, dem Kopenhagener Nobelvorort an der Küste, vorgestellt werden. "Die aktuelle Kollektion besteht aus mehr als 300 Taschen, deren Inneres sich beliebig variieren läßt", so Daniel Vangsgaard, PR-Chef der Taschenfirma. Am selben Tag wird die Kollektion auch auf der Kopenhagener Modemesse, CIFF, vorgestellt. Zwar gab es keine Bestätigung, dass Paris auch da auftaucht, aber die Geheimnistuerei gehört wohl zum Geschäft. Ebenfalls geplant soll ein Besuch in der Konzept-Boutique "Milk Contemporary" sein. Dort soll die blonde Multimillionärin auf lokale Designer treffen. Da es für jeden Modemacher die Chance seines Lebens sein kann, wenn Hilton ein Stück von ihm anprobiert, werden alle da sein.

Hilton, so hofft der Touristenverband der dänischen Hauptstadt macht bei ihrer Dänemark-Reise nicht nur auf sich selber und ihre Taschen aufmerksam, sondern auch auf Kopenhagen. Die bekannteste Touristenattraktion des Landes hat sie jedenfalls schon besucht. Dienstagabend zog sie, Dauerfreund Benji Madden und eine Journalistenmeute im Schlepptau über den Vergnügungspark Tivoli. Madden setzten sich in Achterbahn und Riesenrad. Der Fotografenschar hielt Paris freudestrahlend ihre Handtasche in die Kameralinse. Natürlich eine aus ihrer neuen Kollektion. Selbst im Riesenrad bleibt Paris Hilton ganz PR-Profi. Am Abend ging es dann samt Freund ins Nobelrestaurant Paul. Seit Mittwoch ist Hilton alleine unterwegs. Madden reiste wie geplant am Vorabend ab. Aber Paris hat ja noch die Journalisten. Und ihre Handtaschen.

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