Krönung von König Charles III. Meghan-Hasser schreiben sich die Finger wund – und entlarven sich damit nur selbst

Herzogin Meghan und Prinz Harry
Herzogin Meghan und Prinz Harry blieben während des Krönungswochenendes im Hintergrund
© Peter Dejong/AP / DPA
Die langersehnte Krönung in London ist vorbei. Das Land hat einen neuen König – doch für die Presse bleibt das alte Feindbild: Herzogin Meghan. 

Das Krönungswochenende und die vielen royalen Termine dürften die Boulevard-Journalisten auf der Insel durchaus beschäftigen. Doch es scheint, als hätten viele von ihnen immer noch nur zwei Namen im Kopf: Meghan und Harry. 

Nach der Krönung: Presse wettert gegen Harry und Meghan

Schon im Vorfeld berichteten die üblichen Verdächtigen in ziemlich einschlägiger Manier. So munkelte man beim "Daily Express" vor der Krönung, Meghan Markle würde alles in ihrer Macht stehende versuchen, um von Charles' Krönung abzulenken und die Aufmerksamkeit auf sich selbst zu ziehen. Passiert ist faktisch: nichts. 

Weder postete das Paar zu Sohn Archies Geburtstag, der auf den gleichen Tag wie die Krönung fiel, noch ließ Meghan sonst irgendetwas von ihren Plänen wissen. Einzig Bilder von ihr beim Wandern machten nach dem Tag der Krönung die Runde. 

Vergleich zwischen Harry und Andrew

Die "Daily Mail", auch für ihren Sussex-Hass bekannt, berichtete außerdem, Harry haben seinen Vater traurig gemacht, weil er nur so kurz bei der Krönung erschienen sei. Man muss diese Berichte als das bezeichnen was sie sind: Unsinn.

Prinz Harry reiste am vergangenen Freitag in sein Heimatland und hielt sich vor der Krönung komplett aus der Öffentlichkeit heraus, stahl so niemandem die Schau. Am Tag der Zeremonie erschien er wie gewünscht in einem zurückhaltenden Frack – anders als Prinz Andrew, der sich trotz Skandalvergangenheit in Festkleidung schmiss. Und er nahm ohne groß zu murren den Platz in der dritten Reihe ein. Nach der Krönung flog der Prinz zügig mit einer Linienmaschine zurück nach Los Angeles und zu seinem Sohn, dem er an dessen Geburtstag noch gute Nacht wünschen konnte.

Die königliche Familie dürfte das – seien wir ehrlich – nicht weiter gestört haben. Denn Harry war ohnehin nicht für den Auftritt auf dem Balkon des Buckingham Palastes eingeplant. Auf das offizielle Porträt gehört er nach seinem Austritt aus dem royalen Leben außerdem nicht. Und glaubt man Harrys Beschreibung seiner Stiefmutter, Königin Camilla, dürfte sie womöglich erfreut gewesen sein, dass er nicht so viel Aufmerksamkeit für sich beanspruchte. 

90 Prozent der Artikel negativ

Und doch sind sich die einschlägigen Blätter mal wieder einig: Meghan und Harry sind die Bösen. Auf Twitter analysierte Autor Edwin Hayward, wie der "Express" vor und während der Krönung berichtete. "'Der Express' hat in den letzten 72 Stunden über 100 Artikel über das Paar veröffentlicht, mehr als 90 Prozent davon negativ. Einige Artikel waren brutal aggressiv und beleidigend", schrieb er dort.

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Man möge sich vorstellen, die beiden wären zusammen zur Krönung gereist und hätten sogar ihre beiden Kinder präsentiert. Hätten die Kameras angezogen wie das Licht die Motten – denn den Effekt haben die Sussexes auch heute noch. Jede (falsche) Geste des Paares wäre analysiert und im Zweifel zornig kommentiert worden. 

Letztlich zeigt das Krönungswochenende also wieder, wie sich Teile (bei Weitem nicht alle) der Presse selbst entlarven. Denn es ist völlig egal, was Harry und Meghan tun oder was sie nicht tun. "Daily Mail", "Express" und Co. werden sie es nie recht machen können. Und so kann man den beiden nur wünschen, dass sie das Krönungswochenende in Kalifornien schön haben ausklingen lassen – und das Dauer-Medienrauschen aus England vergessen können. 

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