Jeremy Clarkson Hasstirade voller Gewaltfantasien: Kolumne in beliebter Tageszeitung zeigt, warum Meghan und Harry das Richtige getan haben

Herzogin Meghan
Herzogin Meghan ist das Feindbild von einem großen Teil der britischen Presse
© Chris Jackson / Getty Images
Es ist eine Zeitungskolumne, die sprachlos macht. In einem ebenso frauenfeindlichen wie niederträchtigen Text hat Jeremy Clarkson seinen Hass gegen Herzogin Meghan zu Papier gebracht. Ein Beweis für die Abscheulichkeit von Teilen der britischen Presse.

Fassungslosigkeit. Eines der Gefühle, die einen beim Lesen von Jeremy Clarksons neuester "The Sun"-Kolumne übermannen. Wer bis jetzt nicht begriffen hat, wie Teile der britischen Presse gegen die Herzogin von Sussex hetzen, für den dürfte dieser abgründige Text der letzte Beweis sein. Was der ehemalige "Top Gear"-Moderator zu Papier gebracht hat, ist so niederträchtig, so unwürdig und so frauenfeindlich, dass man seine Worte nur ungern wiederholen möchte. 

Kolumne über Herzogin Meghan: niederträchtig und frauenfeindlich

Clarkson hasst Meghan. Das sagt er ganz offen. Mehr als Nicola Sturgeon, die Erste Ministerin Schottlands und Rose West, betont er. Letztere ist übrigens eine berüchtigte Serienmörderin, die mit ihrem Ehemann gemeinsam mehrere Frauen umbrachte und zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Ein angemessener Vergleich für Meghan, oder etwa nicht?

Und so wünscht sich Clarkson ganz unverblümt in seiner Kolumne, was mit Meghan passieren möge. "Nachts kann ich nicht schlafen, wenn ich da liege, mit den Zähnen knirsche und von dem Tag träume, an dem sie nackt durch die Straßen jeder britischen Stadt paradieren muss, während die Menge 'Schande' skandiert und sie mit Exkrementen bewirft", schreibt der britische Medienmann. Eine neutrale wie rationale Kritik an einer Frau, die sich nichts hat zuschulden kommen lassen, außer öffentlich Kritik zu erheben an einer der ältesten Institutionen der Welt. Richtig? Gewaltverherrlichung in einer der größten Tageszeitungen des Landes. In welcher Zeit leben wir? 

Generationenstreit

Aber Clarksons Misthaufen-Fantasien sind bei Weitem nicht das Ende seiner Abscheulichkeit. Er zeichnet das Bild der fiesen Frau, die ihren Mann unter ihre Fittiche genommen hat. Ein Stereotyp, älter noch als Clarkson selbst aber nicht minder übel. Meghan habe "offensichtlich einige lebhafte Versprechungen im Schlafzimmer [genutzt], um [Harry] in einen Woke-Krieger zu verwandeln. Und jetzt scheint sie ihren Arm so weit in seinen Hintern gesteckt zu haben, dass sie mit ihren Fingern seine Mimik verändern kann. Eigentlich tut er mir leid, denn heute ist er nur noch eine Handpuppe, die nicht mehr Kontrolle darüber hat, was sie sagt oder tut." Worte, die unverändert so gedruckt wurden. Abgesegnet von Redaktionsleitern, einer Chefredakteurin, gebildeten Menschen. "Jeder, der in meinem Alter ist, denkt das Gleiche", behauptet Clarkson mit dem Selbstbewusstsein eines Mannes, der in der Gesellschaftlich allem Anschein nach tun und lassen kann, was er möchte.

Seine größte Angst ist das eigene Ableben. "Eines Tages wird meine Generation tot sein, und an unsere Stelle wird eine neue Generation treten, die in dem Glauben aufwächst, dass Charles, William und Co. Tyrannen sind, die von Hand und Fuß von Sklaven, Eunuchen und Spin-Doktoren bedient werden", schreibt er. Was für ein spaltender, größenwahnsinniger und abgrundtief unmenschlicher Dreck. Man muss sich selbst dabei stoppen, dunkle Fantasien zu bekommen. 

In ihrer Netflix-Doku haben Meghan und Harry in erster Linie Teile der britischen Presse kritisiert und hierbei besonders die "Royal Rota". Mitglieder des "Royal Rota"-Systems, und damit bei allen royalen Auftritten dabei, sind: "The Daily Express", "The Daily Mail", "The Daily Mirror", "The Evening Standard", "The Telegraph", "The Times" und – ja genau – "The Sun". Die Sussexes deuteten unmissverständlich an, dass Kommunikationsbüros der Royals mit den Pressevertretern zusammenarbeiten, gelegentlich sogar Storys durchstechen, um sich selbst in ein gutes Licht zu rücken.

Problem wird nicht zu lösen sein

Mit diesem System, das so eng verwurzelt ist in der royalen Gegenwart, können Meghan und Harry nicht leben und schon gar nicht zusammenarbeiten. Die anderen Royals allerdings schon – und genau darin liegt das unüberwindbare Problem. Kleiner Fun Fact: Kurz bevor Clarkson seine Ekelkolumne schrieb, war er beim Weihnachtslunch mit Königin Camilla. 

Hat man sich erstmal erholt nach dem Lesen von Jeremy Clarksons Hasstirade, wird klar: Die Sussexes liegen mit ihrer Einschätzung richtig. Teile der britischen Presse – und wir sagen ganz eindeutig Teile, nicht alle – haben eine Agenda gegen die Herzogin. Denn sie versucht, gemeinsam mit Harry, das alte System aufzubrechen, Veränderung herbeizurufen. Das gefällt solch alternden und an Bedeutung verlierenden Knallchargen wie Jeremy Clarkson (oder auch Piers Morgan) natürlich nicht. Denn Veränderung könnte für sie womöglich auch ein Verlust an Relevanz bedeuten. Der Grund, warum Clarkson "verzweifelt" ist, "dass jüngere Leute, vor allem Mädchen, [Meghan] für ziemlich cool halten". 

Meghan und Harry sei gesagt: Genießt euer Leben unter der kalifornischen Sonne. Lasst Clarkson und Co. hinter euch. Zieht Kinder auf, die zu empathischen Menschen werden. Eure Widersacher der Presse demontieren sich schon von ganz alleine. 

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