In einem Podcast hatte der Comedian Luke Mockridge vor drei Wochen die Teilnehmer an den Paralympischen Spielen in Paris verhöhnt. Nun folgt das Aus für seine TV-Show. Das bestätigte Sat.1 gegenüber dem stern.
Mockridge nannte in dem Podcast "Die Deutschen" die Entstehungsidee der Paralympics "wild". Er spottete außerdem über behinderte Menschen: "Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen." Auch mit Gesten, durch die der Comedian offenbar versuchte, Teilnehmer der Paralympics zu imitieren, untermalte er seinen Hohn.
Damit sorgte er vor einigen Tagen für große Empörung und ruderte am Samstag zurück. Er entschuldigte sich bei den Sportlern. "Selbstverständlich war es nie meine Absicht, Menschen mit Behinderung ins Lächerliche zu ziehen – besonders während dieser großartigen Paralympischen Spiele", schrieb Mockridge bei Instagram.
Luke-Mockridge-Sendung wird nicht gezeigt
"Es fuckt mich auch ab, dass Medien zum Ende dieser Paralympischen Spiele mehr über mich sprechen und nicht über das Turnier." Diese Einsicht kam aber offenbar zu spät. Wie zuerst die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, wird Mockridges für 12. September dieses Jahres geplante Show "Was ist in der Box?" nicht gezeigt.
SAT.1-Sprecher Christoph Körfer sagte dem stern: "Die Aussagen zu behinderten Menschen und Para-Sportlern, über die sich viele Menschen zu recht empören, passen nicht zu unseren Werten. Luke Mockridge hat schnell erkannt, was er mit diesen Sätzen alles falsch gemacht hat. Er hat sich deshalb öffentlich glaubhaft für seine unangebrachten Worte entschuldigt." Dennoch sehe sich der Sender gezwungen, auch selbst zu handeln und habe sich entschieden, "seine neue Show 'Was ist in der Box?' am 12. September nicht zu starten."
Ob sie zu einem späteren Zeitpunkt möglicherweise noch ausgestrahlt werde, blieb bislang ungeklärt. "Wir wünschen uns, dass Luke Mockridge einen Weg findet, seiner Entschuldigung Taten folgen zu lassen und das Thema im Sinne aller Menschen mit Behinderung und im Sinne aller Para-Sportlerinnen und Sportler, die uns aus Paris mit ihren Leistungen beeindruckt und verzaubert haben, weiter aufzuarbeiten", ergänzt der Sprecher sein Statement und lässt Mockridge damit wohl ein Hintertürchen offen, in Zukunft vielleicht wieder mit ihm zusammenarbeiten zu können.
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