"Ich weiß, sie tranken heimlich Wein und predigten öffentlich Wasser" - so lautet eine Zeile aus dem Gedicht "Deutschland. Ein Wintermärchen" von Heinrich Heine (1844). Heine war damals unzufrieden mit der politischen Situation in Deutschland. Das Versepos ist das Ergebnis einer Reise des Dichters durch sein Heimatland. Die wohl bekannteste Zeile ist mittlerweile zur Redewendung geworden.
Was Heine beschreibt, ist genau das, was viele Menschen Prinz Harry vorwerfen: Er würde als bekennender Klimaschützer heuchlerisch Verzicht predigen und Bescheidenheit fordern, selbst aber verschwenderisch leben.
Prinz Harry: So erklärt er die Flüge im Privatjet
Seit vielen Jahren schon setzt sich der Royal für den Klimaschutz ein. Und sein Begehren, das Bewusstsein der Bürger zu schärfen, ist seit seiner Hochzeit mit der US-Amerikanerin Meghan Markle noch gewachsen. Gerade erst haben Harry und Meghan "Travalyst" ins Leben gerufen, eine Reise-Initiative, die Natur- und Umweltschutz fördern soll. Nachhaltiger Tourismus steht dabei im Fokus. Das Blöde nur: Ausgerechnet Harry und Meghan flogen in diesem Sommer mehrfach im Privatjet in ihren Familienurlaub.
Prinz Harry reiste für eine Klimakonferenz nach Sizilien, das Paar gemeinsam nach Ibiza und an die Côte d'Azur - im eigens gemieteten Flieger. Wer die Flüge bezahlt hat, ist nicht bekannt. Für die beiden war die Nachricht trotzdem ein Image-GAU. Jetzt hat sich Harry zu den Berichten geäußert und versucht zu erklären, warum die Privatjetflüge nötig waren. "Gelegentlich muss es die Möglichkeit geben, um sicherzustellen, dass meine Familie sicher ist. So einfach ist es", sagte er bei der Vorstellung von "Travalyst" in Amsterdam.
"Travalyst"-Vorstellung in Amsterdam
Dass er nicht perfekt ist, hat der Prinz eingesehen. "Wir alle könnten es besser machen, und obwohl niemand perfekt ist, tragen wir alle eine Verantwortung für unseren individuellen Einfluss. Die Frage ist, was wir tun, um das Ganze auszugleichen", sagte er. In seinem Fall ist das die neue Partnerschaft, mit der er nachhaltiges Reisen ermöglichen und Lösungsansätze finden will.
Nach Amsterdam reiste der 34-Jährige übrigens im Linienflieger. "99 Prozent seines Lebens" würde er das tun. Manchmal lässt er sich aber offenbar trotzdem den Wein schmecken.
Quelle: "Daily Mail" / Instagram "sussexroyal"