Berlin ist gerüstet: Für den Besuch der britischen Königin Elizabeth II. sind in der Hauptstadt umfangreiche Vorkehrungen getroffen worden. Rund 1.000 Polizisten sind eigens für den königlichen Besuch abgestellt. Die Gullydeckel rund um das Hotel Adlon wurden längst versiegelt. Hier, gleich neben der Britischen Botschaft, wird die Königin in der 200 Quadratmeter großen Präsidentensuite residieren. Kostenpunkt: 8500 Euro pro Nacht. Ein hauseigener Butler und ein Friseur stehen ihr zur Verfügung. Daneben hat sie 70 weitere Zimmer angemietet.
Diätvorschriften gibt es keine
Die Küche muss sich offenbar nicht besonders auf die Queen einstellen. Sonderwünsche oder Diätvorschriften seien nicht angemeldet worden, sagte der für die Planung zuständige Protokollchef des Bundespräsidialamtes, Martin Löer. Die Königin freue sich auf deutsches Essen.
Allerdings gibt es eine Anweisung des königlichen Protokollamtes, in dem für die Küche alles geregelt ist. Nicht serviert werden dürfen demnach scharf gewürztes Fleisch und Schalentiere, die zu "gastrischer Unpässlichkeit" führen könnten. Wegen der Schwierigkeit beim Speisen fallen auch Spaghetti weg, wegen der blauen Zähne Brombeeren, wegen des Geruchs Knoblauch.
Der Queen-Knigge
Geregelt ist in der Anweisung auch, wie die Königin begrüßt werden darf. Keinesfalls dürfe man die Königin berühren. Darüber hinaus dürfe man die Queen niemals mit "königlicher Hoheit" anreden, davon gebe es schließlich viele. Bei der ersten Vorstellung müsse man vielmehr "Your Majesty" sagen und einen Knicks beziehungsweise Diener andeuten. Danach genüge es, "Ma’am" zu sagen. Tabu seien Gespräche über ihre Kinder.
Auch die Bevölkerung soll Gelegenheit haben, die Queen zu sehen. Auf ein königliches Lächeln warten vor allem ihre Fans. Wenn es nicht ganz so strahlend ausfällt, kann es auch an einem Trauerfall in der Familie liegen: Elizabeths Tante, Prinzessin Alice, starb vergangenen Freitag im Alter von 102 Jahren.