Er war eine der prägenden Figuren im deutschen Fußball: Rudi Assauer holte als Spieler wie als Manager nationale wie internationale Titel und war wegen seiner geradlinigen Art bei vielen Fans beliebt. 2019 verstarb Assauer im Alter von 74 Jahren, zu dem Zeitpunkt hatte er seit Jahren an Demenz gelitten.
Die langjährige Erkrankung hat nun Folgen für den Nachlass des früheren Schalke-Managers: Das Amtsgericht Recklinghausen hat das Testament Assauers für ungültig erklärt. Assauer sei "im Zeitpunkt der Beurkundung dieses Testamentes nicht testierfähig gewesen". Dabei stützt sich das Gericht auf Thomas Finkbeiner, den Chefarzt der Dortmunder Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Assauer sei "nicht mehr in der Lage" gewesen, "mit einem freien, eigenverantwortlichen oder unbeeinflussten Willen zu entscheiden", zitiert "Zeit Online" aus dem Gutachten Finkbeiners.
Rudi Assauer unterzeichnete 2012 sein Testament
In seinem 2012 unterzeichneten Testament hatte Rudi Assauer seine Stieftochter Bettina Michel zur Alleinerbin erklärt. Seine ehemalige Sekretärin Sabine Söldner, 62, und sein heute 78-jähriger Freund, der Schönheitschirurg Heinz Bull, wurden als Generalbevollmächtigte eingesetzt – und verwalteten Assauers Konten bis zu seinem Ableben.
Als Assauers Tochter Kathy nach dessen Tod Auskunft über das Vermögen ihres Vaters beantragte, war von seinem Vermögen, das laut Steuerunterlagen 2,3 Millionen Euro umfasste, kaum noch etwas übrig.
Mittlerweile ermittelt die die Staatsanwaltschaft Essen wegen Untreue. Gegen Bettina Michel sowie gegen die beiden damaligen Generalbevollmächtigten Söldner und Bull. Im August wurde gegen Söldner Haftbefehl erlassen.
Die Familie wird auch drei Jahre nach dem Tod Assauers nicht zur Ruhe kommen. Bettina Michels Anwalt Burkhard Benecken kündige bereits gegenüber der "Bild"-Zeitung an, sich rechtlich zu wehren: "Wir werden Beschwerde einlegen und vor das OLG in Hamm ziehen."
Verwendete Quelle: "Zeit Online", "Bild.de"