Paris Hilton hat sich im Bikini in den Wahlkampf gestürzt und auf eine Attacke des republikanischen Kandidaten John McCain reagiert. Sie jedenfalls sei durchaus in der Lage, "Amerika zu führen", versicherte Hilton auf einer Pool-Liege sitzend. Anlass der überraschenden Wahlkampfeinlage war ein Fernsehspot von McCain, der seinen demokratischen Rivalen Barack Obama mit Glamour-Figuren wie Paris Hilton und Britney Spears verglich und andeutete, dass Promis von diesem Kaliber eben nicht fähig seien, die Nation zu führen. Um dies zu unterstreichen, zeigte der Fernsehspot Aufnahmen aus Berlin, wo Obama wie ein Star gefeiert wurde.
In einem Film für die Comedy-Website "Funny or Die" machte sich Hilton jetzt darüber lustig. In dem am Dienstag auf der Internetseite veröffentlichten Video haucht die 27-Jährige in die Kamera: "Hey Amerika, ich bin Paris Hilton und auch ich bin eine Berühmtheit. Nur stamme ich weder aus alten Zeiten noch verspreche ich Wandel wie der andere Typ - ich bin einfach heiß." Aber dann habe "dieser faltige weißhaarige Typ" ihr Bild in einem seiner Wahlkampfspots gezeigt: "Ich vermute, das heißt, ich kandidiere für das Präsidentenamt", witzelt die Hotel-Erbin.
Paris: "Bereit, das Kommando zu übernehmen"
Anschließend bedankt sich die mit einem knappen Leopard-Badeanzug bekleidete Hilton für die Unterstützung McCains. "Ich möchte, dass Amerika weiß, dass ich absolut bereit bin, dass Kommando zu übernehmen." Die politischen Ambitionen des High-Society-Girls nehmen dann in ihren Plänen zur Energiepolitik Form an: Sie wolle in dieser Frage die Vorschläge von McCain und Obama miteinander verbinden.
Nun müsse sie noch nach jemandem für das Amt des Vizepräsidenten suchen, entschuldigt sich Hilton kurz vor Ende des knapp zweiminütigen Clips. "Ich denke da an Rihanna", ergänzt sie in Anspielung auf die Popsängerin. Bevor die Hotelerbin ihren Zuschauern zum Abschied eine Kusshand zuwirft, macht sie noch einmal deutlich, dass dem Präsidentenamt mit ihr ein ganz neuer Glanz verliehen würde: "Ich sehe euch dann im Weißen Haus - oh, das werde ich pink streichen. Ich hoffe, das ist okay für euch, Jungs."
Mutter Hilton hält McCain-Spot für Geldverschwendung
McCains Wahlkampfsprecher Tucker Bounds äußerte sich wohlwollend über den Vorstoß des Glamour-Girls. "Paris Hilton ist vielleicht nicht eine so große Berühmtheit wie Barack Obama, aber sie hat offenbar das bessere Programm für die Energiepolitik." Paris Hiltons Mutter war weniger amüsiert über die ganze Sache. Der Fernsehspot von McCain sei reine Geldverschwendung "in einer Zeit, in der Millionen Leute ihre Häuser und ihre Jobs verlieren". Dabei gehören die Eltern sonst durchaus zu den Unterstützern von McCain. Beide haben dem Republikaner in diesem Jahr eine Wahlkampfspende von 4.600 Dollar (2.970 Euro) überwiesen.