Schillernder Ausklang der Alta-Moda-Tage in Rom: Mit einem Mode-Traum von "Donna Dandy" und femininer Perlenstickerei hat der Römer Renato Balestra sein Publikum bezaubert. Schwarz glänzende Kostüme für die Dandy-Frau, aber auch raffinierte schwarze Brokatkleider, weiße Rüschen, perlmuttbestickte Westen - die Mischung des "Prinzen der kapitolinischen Couture" überraschte und begeisterte. Glamourös und zugleich tragbar waren seine Modelle.
Mit minimalistischen Kreationen für eine moderne Femme fatale begeisterte dagegen die Inderin Kiran Uttan Gosh. Eine raffinierte Mode-Mischung aus Orient und Okzident, schwärmten Kritiker. Kapriziös-elegant und zugleich tragbar waren auch die Kreationen eines anderen Altmeisters der Alta-Moda-Tage: Lorenzo Riva. Der Italiener entführte die Zuschauer mit seiner Kollektion "Hommage an Balenciaga" nach Spanien: Großartige Abendroben, die von zu eng anliegenden langen Kleidern mit atemberaubenden Ausschnitten über violette Cocktailkleider mit Ballonröcken bis hin zum schwarzen Abendtraum reichten.
Die großen Namen fehlten
Mit Spannung erwartet wurde auch ein Schlussakkord des libanesischen Couturiers Abed Mahfouz. Italienische Medien schwärmten bereits von seinen handbemalten und -bestickten Unikaten wie aus "Tausend und einer Nacht". Guillermo Mariotto, der Kreativdesigner des Hauses Gattinoni, hingegen nannte "Liebe" das Thema seines Defilees: Es ging um Spitzenbustiers und einem "Tschador-Kleid", viel leuchtendes Rot als Zeichen der Leidenschaft bis zur käuflichen Liebe, die Mariotto in Leoparden-Look erscheinen ließ.
Bei allem Glanz und Glamour: Wieder einmal fehlten bei den römischen Alta-Moda-Tagen die ganz großen Namen der internationalen Modeszene. Auch das einst bezaubernde Defilee auf der Spanischen Treppe entfiel, wie bereits in den vergangenen Jahren. Stardesigner wie Lorenzo Riva und Renato Balestra können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die römische Modewoche von Jahr zu Jahr mehr an großen Namen verliert, klagen Römer, italienische Medien wie auch die Modeschöpfer selbst.