Prinz William gehört einer der wohlhabendsten und einflussreichsten Familien Großbritanniens an: der Königsfamilie. Um materielle Dinge müssen sich weder er noch seine Kinder jemals Sorgen machen.
Dass das nicht selbstverständlich ist, will er ihnen aber von klein auf beibringen, wie er im Interview mit der Zeitung "Sunday Times" verriet. "Sie werden mit dem Wissen aufwachsen, dass einige von uns sehr viel Glück haben, dass einige von uns ein bisschen Hilfe brauchen, dass einige von uns ein bisschen mehr tun müssen, um anderen zu helfen, ihr Leben zu verbessern."
William liegt ein Thema besonders am Herzen, das er auch seinen drei Kindern näher bringen will. In dem Gespräch sagte er nun, dass es das Thema Obdachlosigkeit ist.
Prinz William will seine Kinder an das Thema Obdachlosigkeit heranführen
Er denke schon darüber nach, wie er es am besten anstellen sollte: "Als ich heute Morgen losgefahren bin, habe ich unter anderem darüber nachgedacht: 'Wann ist der richtige Zeitpunkt, um George oder Charlotte oder Louis zu einer Obdachlosenorganisation zu bringen? Ich denke, wenn ich es mit ihrer Schulzeit vereinbaren kann, werden sie auf jeden Fall damit konfrontiert werden."
Bereits jetzt versucht er, das Thema hin und wieder auf den Plan zu rufen. Wenn er mit den Kindern unterwegs ist, redet er über obdachlose Menschen, die sie sehen: "Ich frage die Kinder: 'Warum sitzen die da? Was ist passiert?'" Auch auf der Fahrt zur Schule spreche er mit seinen Kindern über das Thema: "Als wir in London waren und hin- und hergefahren sind, haben wir immer wieder Menschen gesehen, die vor Supermärkten saßen, und wir haben darüber gesprochen."
So sollen die Kinder ihre Umwelt bewusster wahrnehmen und ihr Blick für die Probleme anderer Menschen soll geschult werden. "Ich denke, es ist in unser aller Interesse, es ist das Richtige, die Kinder in der richtigen Phase in den richtigen Dialog einzubeziehen, damit sie verstehen."
Auch um sein eigenes Engagement geht es: Wenn er Obdachlose auf der Straße sehe, gebe er ihnen kein Geld. Er kaufe ihnen lieber etwas Essen oder Trinken. Dafür höre er sich die Geschichten an. "Wie viele Menschen bleiben stehen und sprechen mit einem Obdachlosen? Die wenigsten von uns."
Für die meisten seien Obdachlose unsichtbar. Doch nicht für ihn, wie er betont. Das Engagement hat er von seiner Mutter Diana übernommen, die mit ihm in einer Obdachloseneinrichtung war, als er elf Jahre alt war. Nun gibt er es weiter. An seine Kinder.
Quelle: "The Sunday Times"