Behörden: Vier Tote bei russischen Angriffen in mehreren ukrainischen Regionen

Einsatzkraft der Feuerwehr in zerstörtem Haus in Charkiw
Einsatzkraft der Feuerwehr in zerstörtem Haus in Charkiw
© AFP
Bei russischen Angriffen auf mehrere Regionen in der Ukraine sind nach Behördenangaben in der Nacht zum Montag mindestens vier Menschen getötet worden. In der Region Sumy im Osten des Landes habe es zwei Todesopfer gegeben, teilten die ukrainischen Rettungsdienste im Onlinedienst Telegram mit. Ein Mensch sei zudem in der Region Odessa getötet worden. In Cherson meldete die Regionalverwaltung ein weiteres Todesopfer. 

Nach Angaben der Behörden wurden bei den Angriffen insgesamt mehr als 40 Menschen verletzt, die meisten davon in den Regionen Charkiw und Dnipropetrowsk sowie bei einem Angriff auf Saporischschja am Montagmorgen.

Auch die Hauptstadt Kiew wurde erneut Ziel russischer Drohnenangriffe. Dabei seien mehrere Gebäude beschädigt worden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Getötet worden sei niemand.

Moskau habe in der Nacht insgesamt 101 Drohnen und vier Raketen auf die Ukraine abgefeuert, erklärte die ukrainische Luftwaffe. 75 der Drohnen seien abgefangen worden.

Bei russischen Luftangriffen am Montagmorgen wurden nach Angaben der ukrainischen Armee zudem zwei Rekrutierungszentren an verschiedenen Orten getroffen. Drei Menschen seien in einer Rekrutierungsstelle in Charkiw verletzt worden, erklärte die ukrainische Armee im Onlinedienst Telegram. Ein weiterer Mensch wurde demnach in einem Zentrum in Saporischschja verletzt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief die Verbündeten der Ukraine unterdessen auf, mehr Luftverteidigungssysteme zu liefern. Präsidialamtschef Andrij Jermak forderte die westlichen Partner zudem auf, härtere Sanktionen gegen Russland zu beschließen, um zu verhindern, dass Moskau weiterhin Waffenteile aus dem Ausland kauft. "Der Westen muss verstehen: Durch Russlands wachsende Waffenproduktion rückt der Tag näher, an dem sie (die Waffen) nicht nur gegen die Ukraine genutzt werden", schrieb Jermak in Onlinenetzwerken. 

Russland meldete derweil neue ukrainische Drohnenangriffe. 91 Drohnen seien in der Nacht zum Montag abgefangen worden, davon acht in der Region um Moskau und 20 in der an die Ukraine grenzenden Region Belgorod, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

In der Nacht zum Freitag hatte Russland die Ukraine mit den schwersten nächtlichen Angriffen seit Kriegsbeginn im Februar 2022 überzogen. Nach Angaben der ukrainischen Regierung feuerte die russische Armee 530 Drohnen und rund ein Dutzend Raketen auf Kiew ab. Mindestens zwei Menschen wurden getötet.

AFP