Prévot sagte AFP, es gebe Lagerbestände "im Wert von mehreren Millionen Euro, insbesondere Verhütungsmittel, die ursprünglich für Afrika bestimmt waren und sich noch immer auf belgischem Boden befinden" und Eigentum der Vereinigten Staaten seien. Sein Ministerium habe sowohl bei der US-Botschaft in Brüssel als auch direkt in Washington versucht zu intervenieren, sagte Prévot.
Die Zeitung "De Standaard" berichtete, bei den Vorräten in Geel, östlich von Antwerpen, handele es sich um 26 Millionen Kondome, Millionen von Packungen "oraler, injizierbarer und implantierbarer" Verhütungsmittel und 50.000 Dosen HIV-Hemmer im Wert von insgesamt rund 8,4 Millionen Euro.
Das US-Außenministerium hatte im Juli angekündigt, in Belgien gelagerte Verhütungsmittel bis Ende Juli vernichten zu wollen, die abgelaufene Verträge der Entwicklungsbehörde USAID aus der Zeit der Vorgängerregierung betreffen. Ein Sprecher betonte damals allerdings, es würden "keine HIV-Medikamente oder Kondome zerstört".
US-Präsident Donald Trump hatte kurz nach seinem Amtsantritt im Januar die Schließung der Entwicklungsbehörde USAID angeordnet und deren Programme im Bereich Familienplanung eingestellt. Die massiven Kürzungen sorgten bei Hilfsorganisationen weltweit für Entsetzen. Am 1. Juli stellte USAID die Arbeit offiziell ein.