Die World Cheese Awards sind der größte Käsewettbewerb der Welt. Er wurde 1988 ins Leben gerufen, "um kleine Käseproduzenten aus aller Welt zu fördern", sagte John Farrand von der der Guild of Fine Food. Es war das erste Mal, dass der Wettbewerb in der Schweiz stattfand.
Eine aus 265 Mitgliedern bestehende internationale Jury bewertete verschiedene Aspekte der Käsesorten, darunter das Aussehen der Rinde sowie das Aroma und die Textur des Käses. Die Juroren aus 40 Ländern, darunter Käsemacher, Köche und Journalisten, verkosteten insgesamt 5244 Käsesorten.
"Wir betrachten das Aussehen des Käses, sein Inneres und Äußeres", sagte der Chef-Juror und Käsemacher Kuba Maziarczyk aus Polen. Der zweite Schritt sei dann die Geruchsbewertung des Käses. Dazu gehörten "alle Aromen, die er verströmt. Und schließlich natürlich der Geschmack". Der Siegerkäse müsse sich durch "etwas Ungewöhnliches" vom Rest abheben. "Er muss gute Erinnerungen wecken", sagte Maziarczyk.
Die Kriterien sind streng, die Anforderungen an den Gewinner hoch. "Der Käse muss zu seiner Herkunft passen, er muss in Bezug auf Geschmack, Aroma und Würze ausgewogen sein", sagte der französische Juror Laurent Dubois. Er dürfe "weder zu stark noch zu wenig" gereift sein. "Bei Käse geht es immer um Harmonie", fügte er hinzu. Deshalb seien "gute Käsesorten oft Käsesorten mit einer langen Tradition".
Der 18 Monate lang gereifte Schweizer Käse hat die Juroren dann offenbar überzeugt. Tradition wird in der auf Gruyère spezialisierten Käserei Vorderfultigen in der Voralpenregion Gantrisch großgeschrieben. Für die Juroren war der Käse eine echte Überraschung.
"Es gibt sehr junge Käsesorten, Blauschimmelkäse, Hartkäse und alle möglichen anderen Sorten", sagte der Juror und BBC-Gastrokritiker Nigel Barden. Das mache den Wettbewerb "so spannend". Und gerade wenn die Juroren anfingen, sich zu langweilen, tauche ein Käse auf, "der uns begeistert".
kas/kbh