Insgesamt seien 73 Prozent der knapp 1200 Welterbestätten auf dem Land mindestens einem "ernsten Wasserrisiko" ausgesetzt, heißt es in dem Bericht, dessen Veröffentlichung zufällig mit der ersten massiven und extrem frühen Hitzewelle in Westeuropa zusammenfällt. Etwa 40 Prozent der Orte sind demnach durch Wasserknappheit bedroht, in einem Drittel der Orte besteht ein Hochwasserrisiko.
Diese Tendenz werde sich in den kommenden Jahren weiter verschlimmern. Der Anteil der Welterbestätten, die stark gefährdet sind, werde von derzeit 40 bis 2050 auf 44 Prozent steigen. Zu den am stärksten betroffenen Regionen zählen der Nahe Osten, Nordafrika, Teile Südasiens und der Norden Chinas.
Der Bericht nennt als Beispiele für drohende Wasserknappheit das Marschland im Irak, wo die archäologischen Stätten Ur und Uruk liegen, und die höchsten Wasserfälle Afrikas, die Victoria Falls an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe.
Durch Überschwemmungen bedroht sind hingegen die archäologische Stätte Chan-Chan in Peru und die Zugvogelschutzgebiete entlang der Küste des Gelben Meeres und des Bohai-Meeres in China.
Der Bericht zählt Möglichkeiten auf, um die Bedrohung zu verringern, etwa das Pflanzen von Bäumen und einen verbesserten Schutz der Feuchtgebiete. Auf internationaler Ebene müsse Wasser zum globalem Gemeingut definiert und entsprechend behandelt werden, betonen die Experten.