Aasee in Münster Zahlreiche Menschen betreten zugefrorenen See, Mutter und Kind brechen ein – und werden gerettet

Der zugefrorene Aasee in Münster
Der zugefrorene Aasee in Münster. Im Bereich einer Brücke brach am Samstag eine Mutter mit ihrem Kind ins Eis ein.
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Trotz vorheriger Warnung haben zahlreiche Passanten den teilweise zugefrorenen Aasee in Münster betreten. Eine Mutter und ein Kind brachen dabei im Eis ein. Die Feuerwehr konnte die beiden aus dem Wasser retten.

Kalte Winter mit Eis und Schnee waren in den vergangenen Jahren selten. Nicht so in diesem Dezember. Aktuell lässt das frostige Wetter vielerorts die Gewässer einfrieren. Trotz ausdrücklicher Warnungen von Polizei, Behörden und Feuerwehr begeben sich immer wieder Menschen auf das Eis. Den Aasee in Münster hatte das Ordnungsamt mit einem rot-weißen Flatterband abgesperrt. Vergeblich, denn am Wochenende betraten zahlreiche Passanten den zugefrorenen See.

Mutter und Kind aus dem Aasee gerettet

Eine Mutter brach dabei mit ihrem Kind im Eis ein. Beide seien am Samstag von der Feuerwehr gerettet und mit Unterkühlungen in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte die Polizei auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Mutter und Kind hätten Glück gehabt und seien wohlauf. Das Unglück passierte im Bereich einer Brücke.

Auf Twitter warnte die Polizei nach dem Unfall eindringlich davor, das Eis auf dem Stausee zu betreten. Es trage die Menschen noch nicht, weil die gegenwärtige Kälteperiode erst seit ein paar Tagen herrsche. "Es befinden sich ... noch zahlreiche Personen auf der zugefrorenen Fläche! Verlasst die Fläche!", twitterte die Polizei am Nachmittag. Gerade das Eis unter den Brücken sei nicht annähernd tragfähig, erklärte die Polizei.

Die Warnung zeigt offenbar kaum Wirkung. Wie die "Westfälischen Nachrichten" berichten, seien die Beamten nach dem Vorfall mit mehreren Streifenwagen um den See gefahren und hätten per Lautsprecher ein Betretungsverbot des Aasees ausgesprochen. Sobald die Polizei verschwunden war, seien die Menschen jedoch aufs Eis zurückgekehrt. Manche seien in Schlittschuhen über das Eis gelaufen – während einige hundert Meter weiter die Enten im Wasser schwammen.

Auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt jedes Jahr erneut vor den Gefahren zugefrorener Gewässer. Um tragfähig zu sein, muss das Eis mindestens 15 Zentimeter dick sein, bei einem Bach 20 Zentimeter. Wenn es knistert oder knackt, sollte man das Eis umgehend verlassen. Außerdem sollte man sich flach auf die Eisfläche legen, um das eigene Körpergewicht zu verteilen. Retter sollten sich ebenfalls im Liegen der Einbruchstelle nähern und den Eingebrochenen mithilfe eines Schlittens oder eines langen Bretts herausziehen.

dpa
lhi

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