Amflora in Mecklenburg-Vorpommern Greenpeace besetzt "EU-Genkartoffeldepot"

Mit der vorübergehenden Besetzung eines Kartoffellagers haben Greenpeace-Aktivisten am Montag in Mecklenburg-Vorpommern gegen den bundesweit einzigen Anbau der gentechnisch veränderten Kartoffel Amflora protestiert.

Aus Protest gegen die Freigabe des Anbaus der Genkartoffel Amflora haben Umweltschützer ein Lagerhaus in Mecklenburg-Vorpommern blockiert. 25 Greenpeace-Aktivisten ketteten sich an einem Lagerhaus in Bütow bei Röbel an oder betonierten sich am Boden fest, wie eine Sprecherin der Umweltschützer am Montag mitteilte. Der Betreiber erstattete Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und ließ die Blockade von der Polizei räumen. Nach Ansicht von Greenpeace verstößt der Anbau der Genkartoffel Amflora gegen EU-Recht. Sie gehöre "hinter Schloss und Riegel", sagte Greenpeace-Agrarexperte Martin Hofstetter.

Umweltschützer kritisieren, dass die Antibiotika-Resistenz der Kartoffelsorte die Wirksamkeit von lebenswichtigen Antibiotika gefährden könne. Konventionelle Landwirte befürchten, dass ihre Ernten durch genverändertes Saatgut verunreinigt werden.

Die EU-Kommission hatte den Anbau von Amflora nach heftiger öffentlicher Diskussion Anfang März zugelassen. Die Kartoffelsorte des Chemiekonzerns BASF darf demnach zu industriellen Zwecken und zur Nutzung von Nebenerzeugnissen als Futtermittel angebaut werden. Die Kartoffel ist nicht zum Verzehr bestimmt, sondern soll Stärke für die Papierherstellung und andere Industrieprodukte liefern.

In Deutschland soll Amflora vorerst nur zur Vermehrung auf 20 Hektar angebaut werden. In Mecklenburg-Vorpommern wurde sie seit längerem zu Versuchszwecken angepflanzt.

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AFP/DPA

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