Anschlag in Pakistan Selbstmordattentäter tötet mindestens 19 Menschen

Ein Selbstmordattentäter hat im Nordwesten Pakistans mindestens 19 Menschen mit in den Tod gerissen. Bei dem Anschlag auf eine Polizeiwache im Nordwesten des Landes kamen unter anderem vier Schulkinder und neun Polizisten ums Leben, 45 Personen wurden verletzt.

Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Polizeiwache im Nordwesten Pakistans sind am Montag mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen, 45 weitere wurden verletzt. Unter den Todesopfern seien auch neun Polizisten und vier Schulkinder, teilte die Polizei mit. Bei der Explosion zweier Sprengsätze im ostpakistanischen Lahore am Montagabend wurden der Polizei zufolge keine Menschen verletzt.

Bei dem Anschlag auf die Polizeiwache in Lakki Marwat in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa fuhr der Selbstmordattentäter sein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug gegen die Rückseite des Gebäudes, wie der örtliche Polizeichef Gul Wali Khan sagte. Die Schulkinder starben demnach, als sie in der Nähe der Anschlagsstelle auf ihren Schulbus warteten. Der Attentäter habe mit seinem Fahrzeug bewusst die Rückseite der Polizeiwache gerammt, da das Gebäude an den anderen Seiten mit Sandsäcken gesichert gewesen sei.

Ein Polizeibeamter berichtete, während der Tat hätten sich in der Wache 45 Beamte aufgehalten. Das Gebäude sei "vollkommen zerstört". Das pakistanische Fernsehen strahlte Bilder aus, auf denen auch ramponierte Geschäfte und eine beschädigte Moschee zu sehen waren.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand, ähnliche Selbstmordattentate wurden in der Vergangenheit aber der pakistanischen Taliban-Organisation Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) zugeschrieben. Der Informationsminister der Provinz Khyber Pakhtunkhwa, Mian Iftikhar Hussain, warnte vor weiteren Anschlägen. "Die Terroristen gruppieren sich neu", sagte er und forderte ein hartes Vorgehen gegen die Aufständischen.

Die Provinz Khyber Pakhtunkhwa grenzt an die pakistanischen Stammesgebiete, die eine Hochburg der radikalislamischen Taliban sind. In Pakistan werden regelmäßig Anschläge verübt, in den vergangenen drei Jahren kamen dabei mehr als 3700 Menschen ums Leben. Alleine in der vergangenen Woche starben mindestens 110 Menschen bei Attacken der Aufständischen.

In Lahore gingen am Montagabend zwei Sprengsätze in die Luft. Informationen über Opfer durch die beiden Bomben mit schwacher Sprengkraft lagen nicht vor, wie ein Polizeivertreter der Nachrichtenagentur AFP sagte. Ein Sprengsatz detonierte demnach unter dem Auto eines Polizeibeamten, der andere vor dem Gebäude einer Polizeieinheit zur Bombenentschärfung. Am Mittwoch waren in Lahore 31 Menschen getötet worden, als sich drei Selbstmordattentäter inmitten einer Prozession von schiitischen Gläubigen in die Luft sprengten.

AFP
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