In Bremen versammelte sich am Sonnabendnachmittag eine Gruppe von mehreren Dutzend Frauen, um für mehr Gleichberechtigung zu demonstrieren. Die Hansestadt verbietet nach wie vor das Oben-ohne-Schwimmen für Frauen. Die Mitglieder der Gruppe zogen die Oberteile ihrer Badekleidung aus, um mit nackter Brust dafür zu kämpfen, gleiche Rechte – wie auch alle Männer – im Schwimmbad zu genießen.
Die Gruppe postete einen Tweet unter dem Namen "Feministischer Streik Bremen" und versah diesen mit einigen Fotos der Aktion. Zur Begründung heißt es: "Wir sind empört! Bei unserer Aktion 'Free the nipple – gleichberechtigt oberkörperfrei im Schwimmbad' heute im Horner Bad wollten wir normalisieren, dass Menschen aller Geschlechter entspannt ins Schwimmbad gehen können – auch oberkörperfrei."
Laut Polizei Bremen verließ die Gruppe nach klärendem Gespräch das Schwimmbad
Auf den Körpern und mitgeführten Schildern der Aktivistinnen standen Slogans wie "My Body gegen sexualisierte Gewalt", oder "Brüste desexualisieren", wie die Polizei Bremen in einer Mitteilung zu der Aktion zusammenfasste. Da sie trotz Aufforderung der Mitarbeitenden das Bad in der Vorstraße nicht verlassen wollten, sei die Polizei gerufen worden. Nach einem Gespräch mit den Einsatzkräften hätten die Frauen ihre Sachen zusammengepackt und das Gelände verlassen.
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Laut eigener Angaben ermittele die Polizei Bremen nun wegen "des Durchführens einer nicht angemeldeten Versammlung" gegen alle Gruppenmitglieder.
Andere Städte, wie beispielsweise Göttingen gehen einen anderen Weg. Dort fand man beim Thema Oben-ohne-Baden eine Lösung: Es besteht freie Wahl der Badekleidung für alle, aber nur am Samstag und Sonntag. Die Wochenend-Regelung soll laut "Göttinger Tageblatt" zunächst vom 1. Mai bis zum 31. August getestet werden – im "Badeparadies Eiswiese" und auch in den drei Freibädern der Stadt.
Quellen: Polizei Bremen, "Göttinger Tagblatt" (Bezahlinhalt)