Erfindung aus China Knutschen auf Distanz: Kuss-Maschine mit Silikon-Lippen löst Entsetzen im Netz aus

Frau deutet mit der Hand am Mund einen Kuss während eines Videotelefonats an
Mit dem Kuss-Gerät aus China sollen Küsse im Videocall nicht mehr nur per Hand möglich sein (Symbolbild)
© Westend61
Es wirkt befremdlich, das kleine Gerät mit den Silikon-Lippen. Über den Kuss-Apparat aus China sollen Menschen auch über große Distanz lebensechte Küsse austauschen können. Das Internet reagiert mit Neugier und Schock.

Körperliche Nähe trotz Distanz – das verspricht eine neue, zugegeben skurrile Erfindung aus China. Ein Kuss-Apparat mit Silikon-Lippen soll Paaren über große Entfernungen "echte" körperliche Intimität ermöglichen. Videos des etwa handgroßen Geräts sind in den vergangenen Tagen über China hinaus viral gegangen und haben neben Belustigung vor allem abstoßende Reaktionen ausgelöst.

Fernbeziehung gab den Anstoß für die Erfindung aus China

Die Idee der Kuss-Maschine kommt aus einer Universität in der ostchinesischen Provinz Jiangsu. Jiang Zhongli, der Erfinder der Maschine, habe zu Studienzeiten selbst eine Fernbeziehung geführt. "Also kontaktierten wir uns nur per Telefon. Daraus entstand die Inspiration für dieses Gerät", sagte Jiang Zhongli der chinesischen Tageszeitung "Global Times". Die Kuss-Maschine lässt sich über den Ladeanschluss mit dem Smartphone verbinden. Über eine dazugehörende App können sich Paare miteinander verbinden, ein Videotelefonat starten ­– und sich mit Hilfe der Maschine abknutschen.

Für die lebensechte Kuss-Erfahrung sorgen laut "CNN" Sensoren und Aktoren, die elektrische Signale in mechanische Bewegungen umwandeln. Legt ein Mensch seine Lippen auf das Silikon-Pendent, soll dieses den Druck, die Bewegung und die Temperatur registrieren und via App an die Kunst-Lippe auf der anderen Seite übertragen, die den Kuss damit nachahmen soll. Auch die entsprechenden Geräusche sollen reproduziert werden. Darüber hinaus hat die App eine Dating-Funktion. Gibt es einen Match, darf man den anderen um einen Kuss bitten. Die "Global Times" weist darauf hin, dass das Silikon-Knutschen nicht nur Partnern auf Distanz zugutekommt. Das Gerät "ermöglicht auch Menschen mit Munderkrankungen das Küssen".

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Eine ähnliche Erfindung kam bereits 2016 in Malaysia auf den Markt. Mit einem Silikon-Pad statt mit Kunst-Lippen ausgestattet, war der "Kissinger" eine schlichtere Version der Kuss-Maschine und erlangte kaum Bekanntheit. Jiang Zhongli ließ sich seine Variante bereits 2019 vom Vocational Institute of Mechatronic Technology patentieren. 288 Yuan ­– ungefähr 41 US-Dollar – kostet die Kuss-Maschine.

"Vulgär" und "gruselig"

Im Netz löst die Erfindung gemischte Reaktionen aus. Bei Menschen in einer Fernbeziehung scheint das Gerät tatsächlich auf Interesse zu stoßen. Auf Chinas größter Online-Shopping-Website Taobao haben Dutzende Kunden Bewertungen hinterlassen. Ein Mann schreibt von der "besten Überraschung", die er seiner Freundin je bereitet habe. "Ihr fiel die Kinnlade herunter, als sie es benutzte", zitiert "CNN" die Rezension.

Größtenteils ist aus den Kommentaren in den sozialen Medien jedoch Ekel und Unverständnis abzulesen. Als "einfach peinlich", "total eigenartig", "vulgär" und "gruselig" bezeichnen die Nutzer bei Twitter und Weibo, einem chinesischen Netzwerk, das Kuss-Gerät. "Ich verstehe das nicht, aber ich bin zutiefst schockiert", fasst ein Kommentar die allgemeine Haltung gegenüber den Silikon-Lippen zusammen.

Andere machen sich einen Spaß aus der Erfindung. So wünschen sich manche Nutzer ein Exemplar mit Zunge für noch innigere Küsse. "Das wird man wohl nicht nur fürs Küssen verwenden", mutmaßt ein weiterer User. Dass das Kuss-Gerät so bekannt geworden ist, überrascht selbst den Erfinder. Jiang Zhongli hofft, dass das Interesse an seiner Erfindung dazu beiträgt, das Design zu erweitern und zu perfektionieren.

Quellen: "CNN", "Global Times", Twitter (I), Twitter (II)

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