Der Mars Der Nachbar-Planet als Super-Star

Der Mars ist zwar kein Stern, gegenwärtig aber gleichwohl der Super-Star der Astronomen und der Raumfahrtfans. Die außerordentliche Nähe des Roten Planeten zu seinem nächsten Nachbarn Erde brachte auch die Raumfahrtnationen weltweit auf den Plan.

Der Mars ist zwar kein Stern, gegenwärtig aber gleichwohl der Super-Star der Astronomen und der Raumfahrtfans. Die außerordentliche Nähe des Roten Planeten zu seinem nächsten Nachbarn Erde brachte auch die Raumfahrtnationen weltweit auf den Plan. Denn so günstig und einfach bot sich schon lange kein Flug mehr zu diesem Planeten an, dem sowieso das besondere Interesse der Fachleute gilt. Kein Wunder, dass in diesen Wochen und Monaten Rush-Hour auf dem Weg zum Mars ist. Die erste Mars-Sonde der Europäer ist ebenso unterwegs wie zwei amerikanische Landeroboter und ein japanisches Raumfahrzeug.

Der Start des "Mars Express"

Die Reisewelle zum Mars wurde von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) in Paris mit dem Start des "Mars Express" eingeläutet. Eine russische Sojus-Rakete brachte die 300 Millionen Euro teure Sonde samt dem Landegerät "Beagle 2" Anfang Juni von dem Weltraumbahnhof im kasachischen Baikonur auf die Reise. Inzwischen hat der "Mars Express" zum endgültigen Abschied noch einen Bilderbuch-Schnappschuss vom Heimatplaneten zur Erde geschickt - bald soll die hochauflösende deutsche Stereo-Kamera HRSC dreidimensionale, farbechte Fotos vom Roten Planeten anfertigen.

Landung am ersten Weihnachtsfeiertag

Bis zur Ankunft beim Mars im Dezember werden die Bordinstrumente ständig überprüft. Am ersten Weihnachtsfeiertag soll "Beagle 2" landen und einen "Maulwurf" aussenden, der sich mehr als einen Meter tief in den Boden bohrt und Proben analysiert. Sollte der "Maulwurf" auf Mikroorganismen stoßen, wäre das eine Sensation - geht es doch bei den Mars-Missionen um Spuren von Wasser und Leben - und bei den Futuristen auch um einen späteren bemannten Flug zu diesem Planeten.

Die USA schicken "Opportunity" und "Spirit"

Nach einigen Startproblemen hatten die Amerikaner im Juni und Juli im Abstand von vier Wochen zwei Landeroboter auf die siebenwöchige Reise geschickt. Die 800 Millionen Dollar (712 Millionen Euro) teuren Zwillingsbrüder "Opportunity" und "Spirit" sollen den Planeten im Januar 2004 erreichen und die jeweils 180 Kilogramm schweren Rover ihre Umgebung mindestens drei Monate lang erkunden. So wie bei dem europäischen "Mars Express" ist auch hier unter anderem eine ganze Menge deutsche Technologie mit an Bord.

Die amerikanischen Rover-Zwillinge haben zwar im Vergleich zum stationären europäischen "Beagle 2" den Vorteil, sich auf dem Roten Planeten Hunderte von Metern weit bewegen zu können. Sie haben allerdings keinen Bohrer im Gepäck. Dies will die NASA mit dem für das Jahr 2007 vorbereiteten Landeroboter "Phoenix" wettmachen.

Auch Japan macht sich Hoffnung

Bleibt in dem derzeitigen Wettlauf noch die japanische "Nozomi" (Hoffnung). Diese Mars-Sonde ist bereits seit fünf Jahren unterwegs, wird wegen technischer Probleme voraussichtlich aber erst Anfang 2004 bei dem vielbesuchten Roten Planeten ankommen. Diese 541 Kilogramm schwere Sonde ist - wie bei den Europäern - eine Premiere. Anders als den US-Zwillingsbrüdern und Europas Express geht es ihr vor allem um die Atmosphäre des Planeten und die Wechselwirkung mit dem Sonnenwind.

Die Arbeit dieser bemerkenswerten Mars-Armada könnte helfen, die Grundlage für zukünftige ehrgeizige Schritte zu verbreitern. Denn die Wissenschaftler wollen später einmal Bodenproben vom Mars zur Erde bringen. Und eingefleischte Raumfahrtfans denken immer nur an das eine - den ersten bemannten Flug zum Super-Star dieses Sommers.

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