Ehemaliges Rieger-Hotel Neue Besitzerin plant Heim für psychisch Kranke

Ein von dem inzwischen gestorbenen Rechtsextremisten Jürgen Rieger gepachtetes Hotel in Faßberg im Kreis Celle wird zu einem Heim für psychisch kranke Menschen umgebaut.

Ein von dem inzwischen gestorbenen Rechtsextremisten Jürgen Rieger gepachtetes Hotel in Faßberg im Kreis Celle wird zu einem Heim für psychisch kranke Menschen umgebaut. Die Immobilie, in der Rieger ein rechtextremes Zentrum geplant hatte, wurde am Mittwoch in Celle an Brigitte Friedrich versteigert, die Betreiberin mehrerer sozialer Einrichtungen in Niedersachsen ist. Sie erhielt für 525.808 Euro den Zuschlag und musste den Mindestpreis lediglich um 50 Cent überbieten. Rechtsextremisten beteiligten sich nicht an der Auktion.

Die neue Eigentümerin sagte nach der Versteigerung, sie habe den Vorbesitzern im Sommer noch 750.000 Euro für das ehemalige Hotel angeboten. Diese hätten aber auf Rieger gesetzt, der für das Gebäude 1,2 Millionen Euro geboten habe. Ihr Gebot von 750.000 Euro habe sie bis zwei Tage nach Riegers Tod aufrecht erhalten.

Parallel zu den Verhandlungen über den Verkauf des früheren Hotels hatten Banken die Immobilie unter Zwangsverwaltung gesetzt und die Versteigerung in die Wege geleitet, weil Grundschulden nicht bedient worden waren. Die Vorbesitzer schlossen außerdem mit Rieger einen Pachtvertrag ab, dessen Gültigkeit aber juristisch strittig blieb. Im Juli besetzte eine Gruppe von Rechtsextremisten schließlich das Anwesen. Auf Betreiben des Zwangsverwalters mussten sie das Hotel im August wieder räumen.

Die neue Eigentümerin Friedrich will den Hotelkomplex nun zum Teil abreißen lassen. Sie werde in Faßberg vier bis fünf Millionen Euro in den Umbau des Hotels zu einem Wohn- und Wiedereingliederungsheim für seelisch behinderte Menschen investieren, kündigte sie an.

AP
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