Hamburg plant eine neue Elbphilharmonie, fast zumindest. Wieder soll es ein futuristischer Glasbau sein, wieder wird es nicht ganz billig. Dieses Mal sollen darin jedoch keine Konzerte stattfinden. Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda wünscht sich "eine Elbphilharmonie der Digitalisierung", wie das "Hamburger Abendblatt" berichtet. Demnach soll ein Gebäude errichtet werden, das die Zentralbibliothek und die Hochschule Hamburgs vereint und nebenbei Raum "zur digitalen Entfaltung" bietet. Als Vorbild für das Gebäude diene die Zentralbibliothek Oodi in Helsinki. Genau wie diese solle die neue Elphi "ein Begegnungsort für Jung und Alt" werden, "ein Haus der digitalen Welt".
Laut dem "Hamburger Abendblatt" plant der Bund, den Bau mit 60 Millionen Euro mitzufinanzieren. Hamburg müsste demnach nach Regeln der gemeinsamen Finanzierung dieselbe Summe zahlen. Aber auch die Summe von 120 Millionen Euro reiche für "die Elbphilharmonie der Digitalisierung" nicht aus. Deshalb suche man nun weitere Partner. Erst wenn die Finanzierung geklärt ist, wolle man sich um einen genauen Standort und die Ausarbeitung des Konzepts kümmern.

Die Elbphilharmonie kostete rund zehnmal mehr als geplant
Dieser Plan könnte bei einigen Hamburgern auf wenig Begeisterung stoßen. Schon der Bau der Elphilharmonie löste zahlreiche Proteste aus. Mit Liedern besangen Protestler etwa "das Denkmal für die Reichen" und "ein Schandmal für unsere Stadt" und ließen bedruckte Geldscheine durch die Luft fliegen. Die Elbphilharmonie kostete insgesamt 866 Millionen Euro und ist damit rund zehnmal so teuer wie geplant geworden, wie unter anderem der "Deutschlandfunk" berichtete. Der Bau dauerte neun Jahre. Ob und vor allem wann es eine zweite Elphi geben wird, bleibt also erst einmal abzuwarten.
Quellen: "Hamburger Abendblatt", "Deutschlandfunk"