Abstand halten, Kontakte reduzieren und wann immer möglich Mundschutz tragen: Die Maßnahmen zur Einschränkung der Corona-Pandemie vertragen sich nicht besonders gut mit rauschenden Festen. Allerdings dürfte aufgrund der zuletzt rapide gestiegenen Infektionszahlen vielen Deutschen ohnehin die Lust auf das gemeinsame Feiern – zumindest physisch in einem Raum – vergangen sein. Viele Firmen haben ihre Weihnachtsfeiern deshalb entweder komplett abgesagt oder sind auf virtuelle Events umgestiegen.
Weihnachtsfeier trotz Corona
Umso bemerkenswerter ist daher der Fall einer Arztpraxis im Südviertel von Essen. Am Freitagabend waren hörbar laute Musik und singende Gäste zu vernehmen, weshalb ein Anwohner die Polizei alarmierte. Die Ruhestörung entpuppte sich den Ordnungshüter*innen zufolge als Weihnachtsfeier einer Arztpraxis: Vier Frauen und ein Mann feierten gemeinsam. Alle Personen stammten aus verschiedenen Haushalten, niemand trug einen Mund-Nasen-Schutz.
"Der 35-jährige Arzt erklärte, dass man heute den letzten Arbeitstag gehabt hätte und er seine Angestellten nach einem schweren Jahr mit einer kleinen Feier habe belohnen wollen. Dabei wirkte der alkoholisierte Mann sehr aufgebracht und schrie die Beamten an", heißt es in der Polizeimitteilung. Die Polizei ließ sich davon jedoch nicht beirren und erklärten den Feiernden die Situation mit Blick auf die am 16. Dezember 2020 in Kraft getretene Coronaschutzverordnung. Diese stellt klar, dass Feiern und Partys untersagt sind, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.
Plötzlich regt sich Widerstand
Als die Beamt*innen die Personalien aufnehmen und eine Ordnungswidrigkeitsanzeige fertigen wollten, eskalierte die Situation: Der 35-jährige Mann und seine 26-jährige Kollegin bezweifelten zunächst die Rechtmäßigkeit der polizeilichen Maßnahme und schrien die Beamten an. Dann begann die Frau, den Einsatz mit ihrem Smartphone zu filmen. Die Situation schaukelte sich hoch, am Ende biss die 26-Jährige einer Beamtin in den Finger. Beide Personen wurden anschließend auf die Wache gebracht, wo ihnen Blutproben entnommen wurden. Die Ermittlungen werden fortgesetzt.
Quelle:Presseportal der Polizei
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