Tor durchbrochen Geiselnahme am Hamburger Flughafen: Airport sieht keine Versäumnisse bei Sicherung des Geländes

Eine beschädigte Schranke, durch die ein Mann am Flughafen mit seinem Auto gerast sein soll
Eine beschädigte Schranke, durch die der Mann am Flughafen mit seinem Auto gerast sein soll
© Jonas Walzberg / DPA
Ein bewaffneter Mann konnte mit seinem Auto auf das Vorfeld des Hamburger Flughafens gelangen. Dort hält er seit Stunden seine vierjährige Tochter als Geisel. Trotz der Vorfälle gebe es keine Versäumnisse bei der Sicherung des Geländes, sagte eine Sprecherin.

Der Flughafen Hamburg sieht trotz der Geiselnahme auf dem Vorfeld des Airports keine Versäumnisse bei der Sicherung des Geländes. "Die Sicherung des Geländes entspricht allen gesetzlichen Vorgaben und übertrifft diese größtenteils", sagte eine Flughafensprecherin am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Dennoch könne bei der Größe des Flughafens – sie entspreche fast 800 Fußballfeldern – nicht ausgeschlossen werden, "dass ein hochkrimineller, unbefugter Zutritt zum Sicherheitsbereich mit brachialer Gewalt erfolgen kann".

Die Sprecherin betonte: "Um die Sicherheit des Luftverkehrs zu gewährleisten, sind neben baulichen Maßnahmen auch Alarmketten etabliert, die einwandfrei gegriffen haben." Der Flugbetrieb sei sofort nach dem unbefugten Zutritt eingestellt und der Täter lokalisiert worden. "Nähere Angaben zu sicherheitsrelevanten Details sind nicht möglich", erklärte die Sprecherin.

Hamburg: 35-Jähriger durchbrach Tor zum Flughafen

Wegen eines Sorgerechtsstreits war ein 35 Jahre alter bewaffneter Mann am Samstagabend mit seinem Auto durch Schranken am Airport gebrochen und auf das Vorfeld gefahren. Dort hält er seit mehr als zwölf Stunden seine vierjährige Tochter als Geisel. Bereits Mitte Juli hatten sich Aktivisten der Letzten Generation Zutritt auf das Rollfeld verschafft und den Flugbetrieb über Stunden lahmgelegt.

Nach Angaben der Flughafensprecherin hat die Analyse des Vorfalls mit den Aktivisten der Letzten Generation – sie hatten sich durch den Außenzaun geschnitten und waren dann mit Fahrrädern auf das Rollfeld gelangt – keine neuen Erkenntnisse gebracht. "Es liegen noch keine neuen Anforderungen für Einrichtungen der kritischen Infrastrukturen vor", sagte die Sprecherin. Derzeit teste der Flughafen neue Kamera- und Zaunsensorik-Systeme. "Zudem wurde die Bestreifung der Zaunanlage durch Sicherheitskräfte nachhaltig erhöht."

DPA
jum

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