Indonesischer Playboy Halbnackte Frauen sind erlaubt

Freizügige Mädchen auf Hochglanzbildern: Im muslimisch geprägten Indonesien sorgt das für große Empörung - und bringt den Chefredakteur des dortigen "Playboys" wegen der Verbreitung anstößiger Bilder vor Gericht. Jetzt wurde das überraschende Urteil verkündet.

Der Chefredakteur der indonesischen "Playboy"-Ausgabe ist vom Vorwurf der Verbreitung anstößiger Bilder freigesprochen worden. Ein Gericht in der Hauptstadt Jakarta wies mit dem Urteil Vorwürfe der Staatsanwaltschaft und konservativer Muslime zurück, Erwin Arnada habe den Sitten des Landes Schaden zugefügt. Die Anklage hatte für den Journalisten zwei Jahre Haft gefordert.

Das Urteil ist ein Sieg für die Pressefreiheit

Der Vorsitzende Richter Efran Basuni bezeichnete die Vorwürfe als inakzeptabel und nicht überzeugend, weil sie nicht mit den Mediengesetzen des Landes im Einklang stünden. Arnada bezeichnete seinen Freispruch als Sieg für die Pressefreiheit. Der "Playboy" sei gut für die Entwicklung einer pluralistischen Gesellschaft, hatte sich der Chefredakteur des Männermagazins in dem Prozess verteidigt. Ein Anwalt, der vor Gericht mehrere islamische Organisationen vertreten hatte, kündigte eine erneute Klage an, die sich auch gegen weitere Magazine richten werde.

Das erstmalige Erscheinen des indonesischen "Playboy" im April 2006 hatte Proteste in dem mehrheitlich muslimischen Land ausgelöst, obwohl das Heft keine Nacktbilder enthielt und weniger freizügige Aufnahmen zeigte als viele andere Magazine. Die Regierung in Jakarta ging jedoch nicht gegen das Blatt vor. Während des Protestes standen hunderte Polizisten bereit, um Ausschreitungen der mehr als 200 konservativen Muslime zu verhindern, die die Verhandlung besuchten.

Reuters

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