Balis touristischer Boom begann mit einer Bausünde. Noch in den 1960er Jahren entstand mit Reparationsgeldern der Japaner aus dem Zweiten Weltkrieg unter Präsident Sukarno auf Bali das Bali Beach Hotel. Doch das zehn Stockwerke hohe Gebäude, das noch heute das höchste Haus auf der Insel ist, löste eine Welle der Empörung aus, die zu einem Gesetz gegen Wildwuchs führte: Kein Haus darf heute mehr auf Bali gebaut werden, das die Krone einer Kokospalme überragt.
Diese und andere interessante Hintergrundgeschichten weiß Imelda Akmal zu erzählen. Die diplomierte Architektin ist Autorin des neuen "Architektural Guide Indonesia", der mehr als 100 ungewöhnliche Bauten ab 1945 in dem südostasiatischen Land vorstellt. Der gewichtige Band im Hochformat führt zunächst zu innovativen Gebäuden im Großraum der Hauptstadt Jakarta und nach Java, Bali und weiteren Inseln.
Darunter sind Schmuckstücke wie das alte Hermitage Hotel in Jakarta, Bambuskonstruktionen wie das Outward Bound Indonesia auf Java, das traditionelle Baukunst mit modernem Design verbindet oder die dynamisch-geschwungene Mahligai Minang Moschee. Ein eigenes Kapitel ist dem modernen ökologischen Resortbau auf der Ferieninsel Bali gewidmet.
Das Buch kombiniert lesenswerte Texte, allerdings auf Englisch, mit einer guten Fotoauswahl zu jedem beschriebenen Objekt. Besonders praktisch: Jedes im Architekturführer genannte Gebäude ist mit einem QR-Code versehen, der einem auf dem Handy oder Tablet gleich die Lage auf Google Maps mit einer Wegbeschreibung anzeigt.
Der "Architektural Guide Indonesia" ist den Architektur-Guides bei Dom Publishers in Berlin erschienen. In der Reihe, die inzwischen mehr als 100 Städte, Länder und Regionen umfasst, sind nicht nur New York, Berlin-Mitte und Venedig, sondern auch weniger ungewöhnliche Reiseziele wie Astana in Kasachstan und Yangon in Myanmar vertreten. Jeder Band eignet sich bestens als Begleiter für architekturliebende Reisende.
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