Bagdad Mindestens 18 Tote nach Unfall in Irak - viele iranische Opfer

Verkehr im Irak
Jedes Jahr pilgern zentralirakische Stadt Kerbela (Symbolbild)
© Karrar Essa/ / Picture Alliance
Bei einem schweren Verkehrsunfall nördlich von Iraks Hauptstadt Bagdad sind in der Nacht zum Samstag 18 Menschen ums Leben gekommen. Zum genauen Unfallhergang ist bisher nichts bekannt. 

Bei einem Verkehrsunfall im Irak sind 18 Menschen, zumeist Pilger aus dem Iran, ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich in der Nacht zum Samstag nördlich der Hauptstadt Bagdad auf einer Straße zwischen Dudschail und Samarra, wie die staatliche irakische Nachrichtenagentur INA unter Berufung auf den Leiter der Gesundheitsdienste der Provinz Salaheddin, Chaled Burhan, berichtete. Nach Behörden- und Krankenhausangaben wurden 15 weitere Menschen verletzt.

Opfer stammen vor allem aus dem Iran

Bei dem "schrecklichen Unfall" seien größtenteils Pilger aus dem Iran ums Leben gekommen, sagte Burhan, der in einer früheren Zwischenbilanz noch von 16 Toten und 13 Verletzten gesprochen hatte. Zum Unfallhergang machte der Behördenchef keine Angaben. 

Ein Vertreter der Gesundheitsbehörden, der anonym bleiben wollte, sagte der Nachrichtenagentur AFP, zwei Kleinbusse seien kurz vor Mitternacht zusammengeprallt. Auf Grundlage von Zeugenaussagen werde vermutet, dass einer der Fahrer am Lenkrad eingeschlafen sei. 

Ein Vertreter der örtlichen Verkehrsbehörde bestätigte dies und sagte, einer der Kleinbusse sei auf die Gegenfahrbahn geraten. Beide Fahrer seien umgekommen.

Ein Krankenhausmitarbeiter teilte mit, unter den 18 Todesopfern seien 14 Iraner und zwei Afghanen. Die zwei übrigen Opfer seien noch nicht identifiziert worden.

Pilger waren auf dem Weg zum Gedenkfest Arbain

In die zentralirakische Stadt Kerbela pilgern jedes Jahr Millionen Schiiten, darunter viele Iraner. Derzeit wird dort das Gedenkfest Arbain begangen, eines der größten religiösen Treffen weltweit. Das Fest wird 40 Tage nach Aschura, dem Fest zum Märtyrertod von Imam Hussein, einem Enkel des Propheten Mohammed und Begründer des schiitischen Islam, gefeiert. 

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Der Höhepunkt der diesjährigen Feierlichkeiten wird am Mittwoch und Donnerstag erreicht. Wie das irakische Innenministerium am Freitag mitteilte, reisten seit Beginn der Feierlichkeiten bereits mehr als 2,6 Millionen Pilger über den Landweg oder mit dem Flugzeug ein. 

Pilgerfahrten im Irak werden immer wieder von Verkehrsunfällen überschattet, da das Land über eine schlechte Infrastruktur verfügt. Vergangenes Jahr kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 4900 Menschen bei Verkehrsunfällen im Irak ums Leben - das waren mehr als 13 Verkehrstote pro Tag.

DPA
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