Es liegt ein neuer Bericht zur Hitzeentwicklung in den USA vor und er verheißt nicht Gutes. Veröffentlicht hat ihn die Non-Profit Forschungsgruppe First Street Foundation; Fachleute haben ihn geprüft. Darin werden Modelle dargestellt, die die lokalen Einflüsse des Klimawandels aufzeigen. Der Fokus liegt dabei auf extremer, gesundheitsgefährdender Hitze. Dazu wurden die sieben heißesten Tage genommen, die auf einer bestimmten Fläche in diesem Jahr erwartet werden. Davon ausgehend wurde berechnet, wie viele solcher Tage es in 30 Jahren geben wird.
Die größte Veränderung sagen die Forscher in Miami-Dade County in Florida voraus. An den sieben heißesten Tagen hat es dort derzeit 39 Grad Celsius (103 Grad Fahrenheit). In 30 Jahren soll es 34 Tage mit dieser Temperatur geben. Durchschnittlich auf das ganze Land bezogen wird erwartet, dass die lokalen sieben heißesten Tage heute die 18 heißesten Tage im Jahr 2053 werden.
USA: Mehr als 100 Millionen Menschen betroffen
Das Modell geht davon aus, dass bereits im nächsten Jahr acht Millionen Menschen gefühlte Temperaturen von 51,7 Grad Celsius (125 Grad Fahrenheit) erleben werden, der höchste Wert auf dem Hitze-Index der National Weather Services.
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Laut den Berechnungen der First Street Foundation wird erwartet, dass in 30 Jahren auf einem Viertel der US-Landfläche diese gefühlte Temperatur erreicht wird – mehr als 100 Millionen Menschen leben auf diesem Gebiet. Die Foundation spricht von einem "Extremhitzegürtel", der sich durch die Mitte des Landes erstreckt – vom nördlichen Texas und Louisiana nach Illinois, Indiana, bis nach Wisconsin.
Die Bezeichnung Extremhitzegürtel orientiert sich an der höchsten Hitze-Kategorie des nationalen Wetterdienstes der USA, der bei gefühlten Temperaturen von mehr als 125 Grad Fahrenheit (51,7 Grad Celsius) von "extremer Gefahr" spricht. Die gefühlte Temperatur entspricht der Temperatur, wie sie vom menschlichen Körper empfunden wird, und berücksichtigt neben der eigentlichen Lufttemperatur auch die Luftfeuchtigkeit.
Auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten
Matthew Eby, Gründer und CEO von First Street Foundation, wird in einer Mitteilung zitiert mit den Worten: "Wir müssen für das Unvermeidliche vorbereitet sein, dass ein Viertel des Landes bald in einen extremen Hitzegürtel mit Temperaturen von über 125 Grad Fahrenheit (51,7 Grad Celsius) fallen wird und die Folgen schlimm sein werden."
Für ihr Modell werteten die Forscher der First Street Foundation unter anderem Satellitendaten zu Lufttemperaturen und Temperaturen der Erdoberfläche zwischen 2014 und 2020 aus, bezogen Faktoren wie die Höhe einer Gegend, die Absorption von Wasser, die Distanz zu einer Wasserfläche und zu einer Küste ein und arbeiteten dann mit Prognosen des Weltklimarats IPCC zur klimatischen Entwicklung der kommenden Jahrzehnte.
Quellen: First Street Foundation, CNBC, The National Weather Service, mit Material der AFP