Nach dem Absturz eines Geschäftsflugzeugs am Londoner Flughafen Southend bleibt der Airport bis auf weiteres geschlossen. Das Flugzeug war am Sonntagnachmittag kurz nach dem Start abgestürzt. Die Polizei von Essex teilte laut der britischen Nachrichtenagentur PA mit, dass es sich um einen "ernsten Vorfall" handle. "Wir wurden kurz vor 16 Uhr alarmiert, weil uns eine Kollision mit einem 12-Meter-Flugzeug gemeldet wurde", hieß es demnach. In Aufnahmen von dem Unglück waren ein gewaltiger Feuerball und eine hohe Rauchwolke zu sehen.
Der East of England Ambulance Service teilte in einem X-Beitrag mit, mehrere Krankenwagen und Spezialfahrzeuge seien vor Ort. Auch ein Rettungshubschrauber sei im Einsatz. Der Einsatz würde laut Polizei noch mehrere Stunden andauern, die Öffentlichkeit solle das Gebiet meiden, berichtete PA weiter. Berichte über Verletzte oder Tote gab es zunächst nicht, auch die Anzahl der Menschen an Bord ist aktuell unklar.
Easyjet nutzt Flughafen auch
Betroffen von der vorübergehenden Schließung ist vor allem die Billigfluggesellschaft Easyjet, die den an der Themsemündung gelegenen Airport für Flüge an gut ein Dutzend Urlaubsdestinationen nutzt. Der Webseite zufolge wird auch Berlin von Southend aus angeflogen.
Easyjet teilte dem britischen Nachrichtensender Sky News zufolge mit, Flüge seien teils an andere Flughäfen verlegt oder gestrichen worden.
Augenzeugen berichten von "Feuerball"
Bei der verunglückten Maschine handelte es sich um ein Flugzeug der Gesellschaft Zeusch Aviation, die an dem niederländischen Flughafen Lelystad angesiedelt ist. Man unterstütze die Behörden bei den Ermittlungen zu dem Absturz, hieß es auf der Webseite des Unternehmens, das unter anderem Charterflüge anbietet. "Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen", so die Mitteilung weiter.
Ein Augenzeuge berichtete gegenüber PA, er sei zum Zeitpunkt des Unfalls mit seiner Familie am Flughafen gewesen. Das Kleinflugzeug sei "mit dem Kopf voran" in den Boden gekracht, es habe einen "großen Feuerball" gegeben. Noch kurz vor dem Absturz hätten er und andere Flughafengäste den Piloten zugewunken "und sie winkten uns zurück", sagte er laut PA.
Ein Mitarbeiter eines Golfclubs nahe dem Unglücksort berichtete den Angaben nach, er habe eine "große Hitzewelle" gespürt und plötzlich einen "riesigen Feuerball" gesehen. Daraufhin seien zahlreiche Menschen zur Unfallstelle gelaufen, um nach Verletzten Ausschau zu halten. In sozialen Medien kursieren mutmaßliche Aufnahmen des Vorfalls. Sie zeigen einen Feuerball und dichten schwarzen Rauch.

Maschine hob in den Niederlanden ab
Der Flughafen liegt 60 Kilometer östlich von London bei Southend-on-Sea in der Grafschaft Essex. Ein nahegelegener Rugbyclub und ein Golfclub wurden den Angaben nach vorsorglich evakuiert. Der Abgeordnete für Southend West and Leigh, David Burton-Sampson, teilte in einem X-Beitrag mit, dass er von einem Zwischenfall am Flughafen Southend erfahren habe. Man solle sich fernhalten und die Rettungskräfte ihre Arbeit machen lassen, schrieb Burton-Sampson.
Medienberichten zufolge soll es sich bei dem Kleinflugzeug um eine Beech B200 King Air handeln. Die Maschine sei demnach kurz vor 17.00 Uhr (16.00 Uhr Ortszeit) abgehoben und sollte in die Niederlande fliegen. Wenige Minuten nach dem Start sei das Flugzeug jedoch abgestürzt.