Es sind schlechte Nachrichten für Modeliebhaber in Nordkorea: wie das Portal "dazed" berichtet, hat der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un Modetrends verboten, die er als seine eigenen sieht.
Demnach würde die Polizei gegen den "unsauberen Trend" vorgehen, den Machthaber zu imitieren. Schon seit Anfang des Jahres sind in dem isolierten Land Frisuren wie ein Vokuhila und der Sidecut, den Kim trägt, verboten. Grund für das Verbot war laut Erklärung der Regierung der "exotische und dekadente" Einfluss des Kapitalismus'. In diesem Zusammenhang bezeichnete der Machthaber auch K-Pop Musik als "bösartiges Krebsgeschwür".
Der Grund für die neue Verbotswelle verschiedener Kleidungsstile scheint allerdings deutlich persönlicher. Laut des Senders "Radio Free Asia" sind Ledermäntel und Trenchcoats seit Ende der 2000er Jahre in Nordkorea sehr beliebt, als Kim Jong-un zum ersten Mal mit einem solchen Mantel im Fernsehen auftrat. Noch verstärkt wurde der Trend offenbar, weil sich Kim zusammen mit mehreren hochrangigen Beamten in solchen Ledermänteln beim achten Parteikongress im Januar diesen Jahres zeigte.
Tragen von Ledermäntel "unreiner Trend", der den Machthaber herausfordert
An der Versammlung nahmen den Berichten zufolge auch einige mächtige Frauen, wie Kim Jong-uns Schwester Kim Yo-jong teil. Somit wurde der Ledermantel in Nordkorea auch ein Symbol für mächtige Frauen. Kim ist aber offenbar kein Freund davon, dass der Pöbel seinen Style klaut, daher wohl auch das landesweite Verbot.
Die Behörden teilten mit, dass das Tragen von Kleidung, die wie die von Kim Jong-un aussieht, ein "unreiner Trend ist, der die Autorität der Höchsten Würde herausfordert", so eine nordkoreanische Quelle. "Sie wiesen die Öffentlichkeit an, keine Ledermäntel zu tragen, da es Teil der Richtlinie der Partei ist, zu entscheiden, wer sie tragen darf."
Polizei verfolgt Träger von Ledermänteln
Eine zweite Quelle erklärt, dass die Polizei sowohl die Designer der Mäntel als auch die Bürger ins Visier genommen hat, die ihren von Kim Jong Un inspirierten Mantel zur Schau stellen. "Als diese Ledermäntel populär wurden, gingen die Strafverfolgungsbehörden gegen die Unternehmen vor, die die Mäntel herstellten, die den Mänteln der Höchsten Würde zu sehr ähnelten", heißt es. "Sie gehen auch gegen Leute vor, die sie in der Öffentlichkeit tragen."
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Schon in der vergangenen Woche sorgte ein Vorgehen der Regierung für internationale Aufmerksamkeit. Demnach soll ein Mann in Nordkorea zum Tode verurteilt worden sein, weil er illegale Kopien der Netflix-Serie "Squid Game" ins Land geschmuggelt hatte. Auch einige Studenten, die dabei erwischt wurden, die Serie zu schauen, müssen nun mit Haftstrafen rechnen.
Quelle: dazed, Radio Free Asia