Prinz Harry vor Irak-Einsatz Sein Testament hat er schon gemacht

Prinz Harry nimmt Abschied: "Ich bin ein Nervenbündel", sagte die Nummer 3 der britischen Thronfolge bei seiner letzten Party vor dem Militäreinsatz im Irak. Eine Spezialeinheit soll den Prinzen im Krisengebiet beschützen - dennoch musste Harry sein Testament schreiben.

Wenige Tage bevor sein Militäreinsatz im Irak beginnen soll, hat der britische Prinz Harry bei einer Nachtclub-Party mit Freunden eine bewegende Abschiedsrede gehalten. "Ich bin ein Nervenbündel", sagte Harry dabei nach Angaben der Sonntags-Boulevardzeitung "News of the World". "Ich habe so lange darauf gewartet, und jetzt will ich einfach raus." Er fügte hinzu: "Es ist ein großartiges und aufregendes Gefühl, in den Irak zu gehen."

Der Zeitung zufolge hat der 22-Jährige inzwischen auf Anordnung von Vorgesetzten ein Testament geschrieben. Darin sei für den Todesfall genau festgelegt, wie sein auf rund 13 Millionen Pfund (rund 20 Millionen Euro) geschätztes Vermögen verteilt werden soll.

Schreibtischjob in Basra?

"Ich werde meine Familie vermissen", sagte der laut Augenzeugen sichtlich bewegte Enkel der britischen Königin Elizabeth II. bei der Abschiedsrede in der Nacht zum Samstag in seinem Londoner Lieblingsclub "Mahiki". Seine attraktive blonde Freundin Chelsy Davy (21) stand ihm vor rund 20 geladenen Gästen zur Seite. Harrys Bruder Prinz William (24) verpasste die Rede, weil er zu spät kam.

Zum ersten Mal gab Prinz Harry zu, dass ihm bei dem sechsmonatigen Einsatz im Irak, der Mitte Mai beginnen soll, gefährliche Situationen vermutlich erspart werden sollen: "Sie haben noch nicht entschieden, was ich da draußen genau machen werde", räumte der Leutnant eines Aufklärungstrupps im Eliteregiment "Blues and Royals" ein. "Doch egal, ob ich nun an die Front muss oder in (der irakischen Hafenstadt) Basra einen Schreibtischjob bekomme, ich will raus und meinem Land dienen."

Spezialeinheit soll den Prinzen schützen

Wie die Londoner Sonntagszeitung "The Observer" berichtet, wurde eine Spezialeinheit der britischen Armee in das Konfliktgebiet um die Hafenstadt Basra entsandt, um Harry bei seinem Militäreinsatz zu beschützen. Die Sondertruppe habe den Auftrag, Milizgruppen und Aufständische verstärkt unter Kontrolle zu halten, die in den letzten Tagen mit der Entführung oder gar Ermordung des Enkels der britischen Königin gedroht hatten.

Die Armeeführung bleibe ungeachtet der deutlich gewachsenen Bedrohung für die Nummer drei in der britischen Thronfolge bei der Entscheidung, den 22-jährigen Leutnant als Kommandeur eines zwölf Mann starken Aufklärungstrupps in den Irak zu entsenden. Allerdings solle der Prinz bereits nach einigen Wochen auf Sonderurlaub geschickt werden, damit er ein internationales Pop- und Rockkonzert zu Ehren seiner vor zehn Jahren tödlich verunglückten Mutter, Prinzessin Diana, mit vorbereiten könne. Das Konzert, zu dem sich dutzende Stars angesagt haben, soll am 1. Juli im Londoner Wembley-Stadion stattfinden.

DPA
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