Die US-amerikanische Firma Solid Concepts hat nach eigenen Angaben ein Verfahren entwickelt, mit dem eine Pistole aus Metall mittels eines 3-D-Druckers hergestellt werden kann. Die Pistole sei so präzise, dass sie auf eine Distanz von 25 Metern ins Schwarze treffen kann. "Die Pistole im klassischen 1911-Design funktioniert wunderbar und hat bereits 50 Durchläufe erfolgreich bestanden", schreibt die Firma in einer Pressemitteilung.
Das kalifornische Unternehmen veröffentlichte bereits am Donnerstag ein Video auf Youtube, auf dem die technische Errungenschaft vorgeführt wird. In den Kommentaren zu dem Video entbrannte umgehend eine kontrovers geführte Diskussion von Waffenbefürwortern und -Gegnern über die Sinnhaftigkeit dieser Pistole.
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Unternehmen ein Verfahren anpreist, mit dem eine Waffe im dreidimensionalen Druck produziert werden kann. Solid Concepts ist allerdings das erste Unternehmen, das die Produktion einer Waffe aus Metall mit diesem Verfahren propagiert.
Do-it-yourself-Schusswaffen alarmieren BKA
Die Verfahren zum 3-D-Druck mit Metallen funktionieren allerdings nicht auf handelsüblichen Geräten, sondern nur mit kostspieligen Industriedruckern und speziellen Materialien. Solid Concepts ist nach eigenen Angaben das einzige Unternehmen in den USA, das gleichzeitig über derartige 3-D-Drucker und eine Lizenz zur Produktion von Waffen verfügt. Wie genau das Verfahren funktioniert, erklärt Solid Concepts "aufgrund der vielen Anfragen" ebenfalls in einem Video anhand einer Schraube.
Schon mehrfach sorgten Anleitungen zum Bau von Schusswaffen mithilfe von 3-D-Druckern für Aufsehen. Im Mai berichtete die BBC über eine umstrittene Gruppe amerikanischer Waffennarren, die Bauanleitungen für Pistolen veröffentlichen wollte, die auf handelsüblichen Heimgeräten aus Plastik hergestellt werden könnten.
Auch das BKA und die Bundespolizei beschäftigen sich mit diesen Möglichkeiten. Laut dem Online-Portal "heise.de" antwortete die Bundesregierung bereits im Juli auf eine parlamentarische Anfrage der Linken. Durch die fehlenden Zugangsbeschränkungen von Bauanleitungen im Internet würden sich erschreckende Möglichkeiten ergeben, deren Potenzial die Behörden gerade bewerten würden.