In den städtischen Schwimmbädern der Stadt Siegen in Nordrhein-Westfalen dürfen Menschen jeden Geschlechts ab sofort ihr Oberteil zu Hause lassen.
Kleidungsvorschriften beim Baden gibt es in Deutschland schon ziemlich lange. Im Jahr 1932 wurde der "Zwickerlass" erarbeitet, der es Frauen vorschreibt, wie sie sich beim Baden in öffentlichen Schwimmanstalten zu verhalten haben. Erlaubt sei das Schwimmen demnach nur, wenn die primären- und sekundären Geschlechtsmerkmale, wie Vulva und Brust, bedeckt sind. 90 Jahre später werden allerdings immer mehr Stimmen laut, die ein Oben-ohne-Recht für alle Menschen fordern.
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Antrag: "Gleiche Brust für alle!"
Die Volt-Partei habe einen entsprechenden Antrag mit dem Titel "Gleiche Brust für alle!" beim Rat in Siegen eingereicht. In diesem heißt es, die weibliche Brust werde "seit jeher sexualisiert und entsprechend wahrgenommen", die männliche hingegen nicht. Und die Diskussionen, die in der Vergangenheit um das Thema geführt worden, würden bedeuten, dass sich die Menschen eine Veränderung wünschen. Der Antrag wurde laut einer Stadtsprecherin inzwischen mehrheitlich angenommen.
Allerdings stehe noch nicht genau fest, wann das Gestz nun konkretisiert wird. In der Übergangszeit werde das Baden ohne Oberteil nicht mehr ganz so eng gesehen wie bisher. Also reicht künftig eine Badehose, um in Siegen ein Schwimmbad zu besuchen.
In Göttingen fielen bereits die Hüllen
In der niedersächsischen Stadt Göttingen dürfen Frauen seit Ende April an den Wochenenden bereits ohne Oberteil baden. Dort gab es eine entsprechende politische Entscheidung, nachdem eine Frau in einer Badeanstalt mit nackter Brust geschwommen war und daraufhin von den Bademeistern mit Hausverbot belegt und aus der Einrichtung geworfen wurde. Nach dem Vorfall schaltete sich das Göttinger Frauenforum ein und forderte eine freie Badebekleidungswahl, solange die primären Geschlechtsteile bedeckt seien. Die neue Regelung läuft noch bis Ende August und gilt voerst als Test in allen drei Freibädern Göttingens.