Technischer Defekt ICE muss auf offener Strecke stoppen

Die technischen Probleme der Deutschen Bahn mit ihren ICEs nehmen kein Ende: Aus Sicherheitsgründen musste ein Zug aus Berlin mit 400 Fahrgästen an Bord auf offener Strecke halten. Nur langsam konnte der Lokführer den nächsten Betriebsbahnhof ansteuern.

Wegen eines technischen Defekts hat ein ICE der Deutschen Bahn am Montagmorgen seine Fahrt von Berlin nach Interlaken (Schweiz) abgebrochen. Die etwa 400 Reisenden mussten zwischen Kassel und Fulda in einen anderen Zug umsteigen.

Der Triebwagenführer habe im Cockpit eine Störungsanzeige erhalten und den Zug aus Sicherheitsgründen auf offener Strecke gestoppt, teilte die Deutsche Bahn in Frankfurt mit. "Es handelte sich um eine EDV-Störung im Bordsystem und hatte etwas mit der Kraftübertragung zu tun", erklärte ein Bahn-Sprecher. Die Ursache der Fehlfunktion sei noch unklar.

Der ICE fuhr anschließend langsam zu einem Betriebsbahnhof in Kirchheim weiter. Dort mussten die Passagiere über provisorische Brücken in den anderen Zug umsteigen. Die folgenden fünf Züge hatten bis zu 20 Minuten Verspätung. Der Ersatzzug erreichte den Bahnhof in Frankfurt am Main mit einer Verspätung von knapp 90 Minuten.

Am 9. Juli war ein ICE 3 in Köln bei niedrigem Tempo nach einem Achsbruch entgleist. Seither wurden in zwei Fällen Risse in ICE-Achsen entdeckt. In zeitaufwendigen Sonderkontrollen lässt die Bahn derzeit alle ICE-Neigetechnikzüge auf Defekte kontrollieren.

AP · DPA
DPA/AP

PRODUKTE & TIPPS